Manchmal liest du ein Gedicht und denkst dir nur joa, nett. Und dann kommt dieses Buch und du sitzt plötzlich einfach nur da und fühlst dich voll erwischt. Nicht weil’s besonders auf fancy gemacht ist, sondern weil’s einfach echt ist. Die Texte gehen direkt unter die Haut, ohne Umwege. Kein lyrisches Blabla, sondern Gefühle, die man fast greifen kann. Mal leise, mal wütend, mal hoffnungsvoll. Ich mag’s total, dass hier nix weichgespült wurde. Die Gedichte haben Kanten. Sie schleichen sich nicht an dich ran, sie kommen einfach, stellen sich hin und sagen hey, so ist es. Und ganz ehrlich, ich hab mich in vielen Momenten wiedergefunden. Als würden da Worte stehen, die ich selbst nie so formulieren konnte, obwohl ich sie schon lange fühle. Das macht was mit einem. Wenn du gerade was suchst das dich nicht vollquatscht sondern einfach neben dir sitzt und sagt ich versteh dich dann lies das hier. Ohne Glitzer, ohne Schleife. Aber mit ganz viel Gefühl!!

„100 Tage“ ist eine feinfühlige Gedichtsammlung, die in einem klaren und zugleich poetischen Stil zentrale menschliche Themen wie Liebe, Verlust und Hoffnung beleuchtet. Die Gedichte wirken wie Tagebucheinträge der Seele – introspektiv, berührend und manchmal herausfordernd. Besonders beeindruckend ist die konstante Auseinandersetzung mit dem Thema Zeit. Manche Texte berühren tiefer als andere, vereinzelt hätte ich mir etwas mehr formale oder sprachliche Varianz gewünscht. Insgesamt jedoch eine sehr gelungene Sammlung für alle, die stille Momente der Reflexion schätzen.