Das Flüstern im Glas ist eine leise, poetische Geschichte, die lange nachhallt. Die Idee, vergessene Geräusche in Gläsern zu bewahren, ist originell und berührend zugleich. Armin Knebel erzählt einfühlsam von Erinnerung, Verlust, Freundschaft und der besonderen Verbindung zwischen Mutter und Tochter. Die Atmosphäre ist ruhig, fast märchenhaft, und lädt dazu ein, innezuhalten und zuzuhören. Besonders schön fand ich die Bildsprache und die sanfte Spannung, die sich nach und nach entfaltet. Ein Buch, das zeigt, wie kraftvoll Erinnerungen sein können – für Jugendliche ebenso wie für Erwachsene.

Ich habe das Buch richtig gern gelesen. Die Geschichte hat etwas Sanftes, fast Magisches – diese Idee, dass man Geräusche in einem Glas aufheben kann, fand ich wunderschön. Der Einstieg mit dem Vorwort hat mich sofort abgeholt, weil es so warm geschrieben ist und an die kleinen Dinge erinnert, die wir oft übersehen. Maria und Lisa wirken sofort lebendig, und diese Mischung aus Sommerferien-Gefühl, alter Mühle, Geheimnissen und Freundschaft macht das Buch zu etwas ganz Eigenem. Man merkt, dass hier jemand schreibt, der Geschichten wirklich liebt. Der Stil ist leicht, gut zu lesen und trotzdem voller Bilder. Für Kinder absolut geeignet aber ehrlich gesagt auch für Erwachsene, die solche stillen, besonderen Geschichten mögen.

Die Geschichte von Maria und ihrer Mutter Lisa ist berührend und wunderbar vielschichtig. Besonders beeindruckend ist, wie Knebel es schafft, die Gabe der beiden – das Hören und Sammeln längst verklungener Geräusche – sowohl poetisch als auch tief emotional darzustellen. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit funktioniert hervorragend und lässt Lisas Erlebnisse als junges Mädchen in der alten Mühle lebendig werden.