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Bewertungen
4.8
Basierend auf 6 Bewertungen
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D
Dori A.
"Leseerlebnis "
Dieses Buch nimmt einen mit auf eine emotionale Reise ins 11. Jahrhundert – voller Verrat, Schuld, Rache und der Suche nach Erlösung. Die komplexe Beziehung zwischen Robert und Halfred als Stiefbrüder und Todfeinde ist großartig erzählt, ebenso wie die Rolle des Chronisten Eric. Die historischen Details sind beeindruckend recherchiert, die Atmosphäre der Normannenzeit fesselnd eingefangen. Trotz des Umfangs bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Wer historische Romane mit Tiefgang, lebendigen Charakteren und starken Konflikten liebt, wird dieses Buch verschlingen.
A
Advocat HH
"Ein packender Mittelalterroman"
Ein packender Mittelalterroman, der tief in die raue Welt des 11. Jahrhunderts eintaucht.
Die Rivalität zwischen Robert Guiscard und seinem Stiefbruder Halfred wird mit dramatischer Intensität und emotionaler Tiefe erzählt.
Schlachten, Schuld, Rache und verlorene Liebe verweben sich zu einer mitreißenden Geschichte über Ehre und Vergeltung.
Besonders eindrucksvoll ist die historische Atmosphäre – man spürt den Staub der Schlachtfelder und den Atem der Zeit.
Ein eindrucksvolles Epos über Macht, menschliches Versagen und die Sehnsucht nach Ruhm und Vergebung.
M.A
"„Die Rache des Chronisten“ von Gina Burgäzy & Michael Hetzner"
Europa im 11. Jahrhundert: Robert Guiscard, ein normannischer Herzog, liegt sterbend vor den Toren von Byzanz. Während er zwischen Wahn und Klarheit schwankt, beginnt sein langjähriger Freund und Weggefährte Eric Thorsen, sich an ihre gemeinsame Geschichte zu erinnern – und sie aufzuschreiben. Was folgt, ist ein großer Rückblick: auf ihre Kindheit in der Normandie, auf Freundschaft, Macht, Schuld und die Träume zweier Jungen, die sich irgendwann auf sehr unterschiedliche Wege begeben. Der Roman greift zudem auch größere Themen wie Machtpolitik, Krieg und gesellschaftliche Umbrüche im Europa des 11. Jahrhunderts auf.
Eric – der Chronist – war ein Beobachter, ein Zweifler, ein stiller Mensch. Robert hingegen strebt nach Ruhm, Herrschaft, Unsterblichkeit. Zwischen ihnen steht Freya, das Mädchen, das sie beide lieben. Und im Schatten lauert Soren, ein stiller, verletzter Außenseiter, der irgendwann zur Gefahr wird.
„Die Rache des Chronisten“ ist ein nachdenklicher, stellenweise fast melancholischer Roman über Macht, Angst, Erinnerung – und darüber, was es heißt, Geschichte zu schreiben. Der Plot entfaltet sich langsam. Wer mit Geduld liest, wird mit starken Figuren belohnt.
Besonders gelungen ist die Struktur. Der sterbende Robert in Byzanz bildet den Rahmen, der Rückblick füllt den Großteil des Romans. Es ist die Geschichte zweier Jungen, die im gleichen Hof groß werden, gemeinsam Möwen jagen, sich in dieselbe Frau verlieben – und sich dann in zwei grundverschiedene Männer verwandeln.
Die Sprache ist oft bildhaft. In vielen Szenen gelingt das sehr gut – zum Beispiel in den inneren Monologen Roberts oder in Erics Beobachtungen.
Manche Passagen wirken allerdings zu getragen, beinahe essayistisch – da hätte ich mir Balance zwischen Reflexion und Handlung gewünscht.
Auch stilistisch springt der Ton manchmal: Mal liest es sich wie ein historischer Roman, dann wieder wie ein modernes Drama. Das kann stören, muss aber nicht – je nachdem, wie offen man als Leser für Stil-Mischungen ist.
Bei einigen Namen liegt einer der größten Brüche im historischen Gefühl. Robert Guiscard ist eine Figur, die es gegeben hat – das passt. Auch Tancred, Knut oder Philipp I. sind historisch verankert. Aber Namen wie Freya, Svenia, Soren oder Eric Thorsen wirken eher wie aus einem modernen Fantasyroman. Gerade wenn das Setting sonst so viel Mühe auf historische Genauigkeit legt, fällt das auf und reißt stellenweise aus der Welt heraus.
Das bedeutet nicht, dass die Figuren schlecht gezeichnet sind. Die Beziehungen, Konflikte und Entwicklungen sind glaubwürdig und emotional stark. Aber mit historisch besser eingebetteten Namen wäre die Wirkung noch intensiver.
Fazit
„Die Rache des Chronisten“ ist bewegend. Er erzählt von Ängsten, von verpassten Chancen, von der Frage, wie wir uns selbst sehen – und wie wir später in Erinnerung bleiben wollen.
4 von 5 Sternen, mit sprachlicher Straffung und historisch passenderen Namen wäre mehr drin gewesen.
m
moonlight
"Fesselnde Geschichtsstunde mit literarischem Tiefgang"
„Die Rache des Chronisten“ ist weit mehr als ein historischer Roman – es ist eine epische Erzählung über Macht, Schuld, Loyalität und den Wunsch, Wahrheit festzuhalten. Die Geschichte folgt den Spuren des Normannenführers Robert Guiscard und seines Weggefährten Eric Thorsen, der als Chronist des Geschehens zwischen Loyalität und Wahrhaftigkeit schwankt. Dabei gelingt es dem Autorenduo hervorragend, die raue Welt des 11. Jahrhunderts atmosphärisch dicht einzufangen.
Besonders gelungen sind die vielschichtigen Charaktere – allen voran Eric, der als sensibler Beobachter den Kontrast zur kriegerischen Welt seiner Zeit bildet. Die Mischung aus historischen Bezügen, psychologischer Tiefe und spannender Handlung lässt das Buch trotz seines Umfangs nie langatmig wirken. Der Erzählstil ist kraftvoll, stellenweise fast poetisch, und die Sprache dem Setting angemessen.
Einzige kleine Herausforderung: Der Stil ist anspruchsvoll und richtet sich eher an erfahrene Leser historischer Romane – wer auf schnelle Action oder einfache Sprache hofft, wird hier nicht fündig. Wer sich aber gerne in sprachlich gehobene, literarisch geprägte Geschichten mit historischem Anspruch vertieft, wird dieses Buch sehr schätzen.
S
Sonja Barbara Oshege
"ein ambitionierter historischer Roman"
„Die Rache des Chronisten“ ist ein ambitionierter historischer Roman, der zur Zeit der Normannen im 11. Jahrhundert spielt. Die Autor*innen verbinden dokumentarisch anmutende Erzählweise mit literarischen Mitteln der Fiktion, wobei die Grenze zwischen historischer Realität und dichterischer Freiheit bewusst verschwimmt.
Im Zentrum der Handlung stehen Robert Guiscard, ein mächtiger normannischer Heerführer, und Eric Thorsen, ein sensibler Chronist, der versucht, die Ereignisse seiner Zeit objektiv festzuhalten. Das Spannungsfeld zwischen Macht, Ideologie, persönlichem Zweifel und dem Streben nach Wahrheit zieht sich als Leitmotiv durch den gesamten Text. Die Sprache ist größtenteils gehoben und historisch anmutend, was der Authentizität der Darstellung zugutekommt, gleichzeitig aber eine gewisse Leseerfahrung voraussetzt.
Besonders gelungen ist die psychologische Zeichnung der Hauptfiguren. Der Roman setzt weniger auf dramatische Schlachtszenen als auf die innere Entwicklung seiner Charaktere. Die Rückblenden, Reflexionen und Dialoge zeichnen ein vielschichtiges Bild einer Epoche, in der religiöser Wandel, politische Umbrüche und persönliche Schicksale eng miteinander verwoben sind.
Die Struktur des Romans ist anspruchsvoll. Wechselnde Perspektiven, chronologische Brüche und ein starker Fokus auf inneres Erleben erfordern eine aufmerksame Lektüre. Der erzählerische Rahmen, in dem ein Chronist versucht, die Wahrheit zu dokumentieren, regt zum Nachdenken über Geschichtsschreibung selbst an.
Fazit:
Ein tiefgründiger historischer Roman, der die Normannenzeit aus einer ungewohnten Perspektive beleuchtet. Anspruchsvoll in Sprache und Aufbau, eignet sich das Buch besonders für Leser*innen mit Interesse an mittelalterlicher Geschichte, politischer Macht und philosophischer Reflexion. Keine leichte Kost, aber literarisch lohnenswert.
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