Ruth kehrt in ihre Heimat zurück, um den Nachlass ihrer Tante zu regeln – und stolpert direkt in ein Albtmausfamiliengeheimnis: Ihre Schwester sitzt seit Jahren in der Psychiatrie, ihr Kind ist verschwunden, und je mehr Ruth nachbohrt, desto gefährlicher wird es. Zusammen mit dem Ex-KSK-Soldaten Luka Ascher, der als Privatdetektiv ermittelt, kommt sie einer brutalen Verschwörung auf die Spur. Das Buch fesselt von der ersten Seite, weil es nicht nur um einen Krimi geht, sondern um zerbrochene Familien, Schuld und die Frage, wie weit man für die Wahrheit geht.

Lothar Nietsch gelingt mit "Familienbande" ein meisterhaft konstruierter Kriminalroman, der von der ersten Seite an fesselt. Die Geschichte um Ruth Clairborne, die nach Jahren in ihre Heimat zurückkehrt und ein düsteres Familiengeheimnis aufdeckt, ist psychologisch tiefgreifend und atmosphärisch dicht erzählt. Besonders überzeugt die Figurenzeichnung: Ruth als zerrissene Protagonistin, der Ex-Soldat Luka Ascher als kompetenter Ermittler, und das Geheimnis um die verschwundene Lisa schaffen eine Spannung, die bis zum Schluss anhält. Nietsch verwebt geschickt familiäre Tragödien mit einem komplexen Kriminalfall, der immer neue Wendungen nimmt. Die Handlung entwickelt sich stimmig und überrascht mit unerwarteten Enthüllungen. Ein packender Pageturner für alle Fans atmosphärischer Krimis mit Tiefgang!

Ein klassisches Szenario: Privatdetektiv Luka Ascher bekommt den Auftrag, in der Vergangenheit eines Familienmitglieds zu forschen. Aber jemand versucht die Ermittlungen zu torpedieren, indem er einen Zeugen nach dem anderen umbringt. Die Ermittlungsarbeit, mit vielen Observierungen, wird realistisch geschildert. Die Charaktere sind glaubwürdig, die Bösewichte ansprechend böse. Allerdings ahnt man schon ziemlich schnell, worauf das Ganze hinausläuft. Dennoch hält einen die Story, da detailreich und nachvollziehbar, bis zum Schluss bei der Stange.

„Familienbande“ ist ein Roman, der sich mutig an große Themen wagt: Schuld, Vergebung, das Erbe unserer Herkunft und die Zerreißproben familiärer Bindungen. Lothar Nietsch gelingt es, mit feinem Gespür für psychologische Nuancen eine vielschichtige Geschichte zu erzählen, die unter die Haut geht. Die Figurenzeichnung ist komplex, ambivalent, menschlich – genau das macht sie glaubwürdig. Stilistisch bewegt sich der Text stellenweise auf hohem Niveau. Besonders die emotional dichten Szenen bleiben im Gedächtnis. Gleichzeitig gibt es Passagen, die sich etwas ziehen – einige Rückblenden oder Dialoge hätten von mehr Straffung profitiert. Auch sprachlich finden sich kleinere Unebenheiten, bei denen ein Feinschliff gutgetan hätte. Trotzdem: Wer Familiengeschichten mit Tiefgang und emotionaler Wucht sucht, wird hier fündig. Kein perfekter, aber ein lesenswerter Roman.

Lothar Nietsch liefert mit diesem Kriminalroman einen spannungsgeladenen Pageturner, der tief unter die Oberfläche familiärer Abgründe blickt. Die Rückkehr von Ruth Clairborne in ihre Heimat entfaltet sich zu einer verstörenden Reise zwischen Wahnsinn, Verlust und dunklen Geheimnissen. Die bedrückende Atmosphäre rund um ihre psychisch kranke Schwester und das verschwundene Kind zieht den Leser sofort in den Bann. Mit dem Ermittler Luka Ascher, einem ehemaligen KSK-Hauptmann, bringt der Autor eine starke Figur ins Spiel, die in einem undurchsichtigen Netz aus Mord, Macht und Lügen agiert. Die Handlung entwickelt sich rasant und bleibt dennoch psychologisch glaubwürdig und emotional berührend. Ein packender Krimi, der nicht nur unterhält, sondern auch lange nachwirkt.