Viel weißes Papier, wenig Substanz Das vorliegende Buch verspricht Impulse für die Arbeit in multikulturellen Teams – ein Thema, das ohne Frage hochrelevant und komplex ist. Umso bedauerlicher, dass die Umsetzung hinter diesem Anspruch zurückbleibt. Strukturell gleicht das Buch eher einer lose zusammengetragenen Sammlung aus Stichpunkten, Kurztexten und aufgelisteten Ideen. Der Lesefluss wird durch die fragmentarische Präsentation gehemmt, ein klarer roter Faden fehlt. Besonders ins Auge fällt der großzügige Umgang mit dem Seitenraum: Viel Weißraum und teils nur wenige Zeilen pro Seite vermitteln den Eindruck, dass der Umfang künstlich gestreckt wurde – ein Eindruck, der sich beim Inhalt leider bestätigt. Statt fundierter Auseinandersetzung mit kulturellen Unterschieden, Teamdynamiken oder interkultureller Kommunikation bleibt das Buch oft im Vagen. Die Beiträge kratzen an der Oberfläche, ohne wirklich Tiefe oder Kontext zu bieten. Wichtige Aspekte wie konkrete kulturelle Prägungen, Konfliktpotenziale oder Kommunikationsstile in spezifischen Kulturkreisen bleiben außen vor. Für absolute Einsteiger mag das Werk eine erste Ideensammlung sein – mehr aber auch nicht. Wer bereits praktische Erfahrung mitbringt oder vertiefte Informationen sucht, wird enttäuscht sein. Fazit: Ein gut gemeinter Ansatz mit einem wichtigen Thema, der jedoch inhaltlich zu dünn ausfällt. Statt Orientierung bietet das Buch, vor allem leere Flächen – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Hier wäre deutlich mehr Substanz und Tiefe wünschenswert gewesen.