Bewertungen für Hanna – Die Auserwählte des Waldes: Fantasy ab 10 über Mut, Magie & Natur

Hanna – Die Auserwählte des Waldes: Fantasy ab 10 über Mut, Magie & Natur

Hanna – Die Auserwählte des Waldes: Fantasy ab 10 über Mut, Magie & Natur

Tipps & Extras: Rätsel, Unterrichtsideen & echter Schauplatz.

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A

Andy

20.09.2025
Wenn der Wald antwortet – eine zarte, kluge Fantasy über Mut, Zuhören und das Erinnern
„Hanna – Die Auserwählte des Waldes“ ist viel mehr als ein klassisches Abenteuer für junge Leser:innen. Astrid Schneider verbindet Naturmythos, Identitätssuche und literarische Geschichte zu einem behutsam leuchtenden Coming-of-Age – angesiedelt im realen Gutenstein und begleitet vom Geist Ferdinand Raimunds, dessen Liebe zur Natur hier eine neue, zeitgemäße Stimme erhält. Hanna flieht nach einem Streit in den Wald – nicht, um zu verschwinden, sondern um endlich gesehen zu werden. Was sie dort findet, sind Stimmen, Erinnerungen und Wesen, die nicht erschrecken, sondern erklären: Die Dunkelheit ist kein Gegner, sie ist verdichtete Angst und Trauer – und will gehört werden. Mit Elyon, dem uralten Baumwesen, einem atmenden Licht und einem geheimnisvollen Buch lernt Hanna, dass Rettung nicht im Kämpfen, sondern im Erzählen liegt. Besonders stark sind jene Momente, in denen Natur als lebendiger Beziehungspartner erscheint: der Wald, der atmet; Rinde, die Wissen speichert; Wind, der antwortet. Diese poetische Bildsprache ist kindgerecht und zugleich literarisch – ein seltener Spagat. Berührend ist Hannas Bogen zurück zur Familie: Entschuldigung, Zuhören, ein neues „Wir“ auf Augenhöhe. Ebenso überzeugend: die Brücke zur Bühne. Wenn Hanna Raimunds Stimme „übernimmt“ und in einer modernen Schulaufführung weitergibt, wird aus Literatur gelebte Gemeinschaft. Das ist pädagogisch klug und erzählerisch stimmig: Geschichten wirken, wenn wir sie teilen. Didaktische Extras wie Rätsel-Ausflug und Unterrichtsideen machen das Buch ideal für Klasse 4–7, Projekttage zu Natur, Theater oder „Waldbiografie“. Lehrkräfte finden anschlussfähige Impulse; Kinder finden Identifikationsfläche – besonders jene, die „anders“ fühlen oder sich von Lärm und Erwartungen erdrückt sehen. Kleine Anmerkung: Manche Passagen verweilen lange im Atmosphärischen; empfindsame Leser:innen werden das lieben, ungeduldigere wünschen sich punktuell mehr Tempo. Doch gerade diese Ruhe lässt das Thema „Zuhören“ glaubwürdig werden. Fazit: Eine sanft kraftvolle Erzählung über Mut, Zugehörigkeit und das Erinnern der Natur – poetisch, sinnlich, tröstlich. Sie hinterlässt Spuren: im Wald, auf der Bühne, im Zuhause – und vielleicht auch im eigenen Herzen. Empfehlenswert ab ca. 10 Jahren; für Familien, Schulklassen und alle, die glauben (oder wieder glauben wollen), dass Worte Wälder retten können.