Honeymaw ist ein fantasievoller Auftakt einer neuen Reihe, der mich direkt in eine raue, mythische Welt gezogen hat. Besonders die Idee einer jungen Bärin, die sich nicht nur ihrem Schicksal stellen muss, sondern auch eine dunkle Bedrohung abwenden soll, fand ich richtig spannend und originell. Die Sprache ist bildhaft und schafft es, diese vorzeitliche Welt mit all ihren Ritualen und Prophezeiungen lebendig werden zu lassen. Allerdings braucht die Geschichte anfangs ein wenig, um in Fahrt zu kommen – manche Szenen hätten etwas straffer erzählt sein können. Auch die Nebenfiguren bleiben stellenweise blasser, da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Dafür punktet das Buch mit einer starken Hauptfigur und einer Atmosphäre, die einen fast an alte Legenden am Lagerfeuer erinnert.

Ich war anfangs ehrlich gesagt etwas unsicher – sprechende Tiere, ein Setting ohne Menschen, und ein eher schlichtes Cover. Aber Honeymaw hat mich überrascht. Und zwar richtig. Was Martin Haak hier aufbaut, ist mehr als nur eine Fantasywelt mit Tierwesen. Es ist ein vielschichtiger, ruhig erzählter Auftakt, der sich Zeit nimmt – für Figuren, für Atmosphäre, für Geschichte. Wer schnelle Action erwartet, ist vielleicht erstmal irritiert. Aber wer gerne tief in eine fremde Welt eintaucht, wird mit jeder Seite mehr hineingezogen. Besonders gelungen finde ich die Perspektivwechsel und das Erzählen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Das macht die Welt greifbar und lebendig. Honeymaw selbst wächst einem schnell ans Herz – mutig, verletzlich, neugierig. Und auch die Nebenfiguren wirken durchdacht und tragen zur Geschichte bei. Stilistisch ist das Ganze ein bisschen wie ein modernes Märchen, mit viel Liebe zum Detail. Mal nachdenklich, mal düster, aber nie zu schwer oder zu verkopft. Und ja – man merkt, dass da Parallelen zur realen Welt mitschwingen, ohne dass es aufdringlich wirkt. Fazit: Ein überraschend starker Reihenauftakt. Wer Fantasy mag, die nicht laut sein muss, um Eindruck zu hinterlassen, sollte Honeymaw unbedingt eine Chance geben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Das Cover sieht erstmal nicht nach viel aus, aber das Buch hat mich richtig positiv überrascht. Die Geschichte von Honeymaw, einer jungen Bärin kurz vor dem Erwachsenwerden, ist einfach gut erzählt. Martin Haak schreibt so, dass man sich die Welt richtig vorstellen kann. Die Charaktere fühlen sich echt an und man fiebert mit ihnen mit. Honeymaw mag ich besonders gern - sie ist mutig, aber auch unsicher, wie man halt in dem Alter ist. Das Buch liest sich flüssig und wird nie langweilig. Der Autor wechselt zwischen verschiedenen Personen, dadurch bekommt man die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln mit. Das fand ich gut gemacht. Man merkt, dass es sein erstes Buch ist, aber das stört überhaupt nicht. Im Gegenteil, es macht neugierig auf mehr. Die Geschichte hat mich gefesselt und ich freue mich schon auf den nächsten Band. Wer gerne Fantasy liest und mal was anderes als die üblichen Elfen und Zauberer möchte, sollte Honeymaw eine Chance geben. Hat sich für mich gelohnt.