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M.A

"Kriminalfall mit Potenzial"
Was geschieht, wenn persönliche Tragödien ungelöst bleiben – und Jahre später plötzlich Teil des eigenen Berufsalltags werden? Diese Frage bildet das Zentrum dieses Kriminalromans. Jasmins Eltern verschwinden spurlos während eines Waldspaziergangs. Die Ermittlungen verlaufen ergebnislos, der Fall wird eingestellt. Erst Jahre später tauchen zwei Leichen auf – zu spät für Gewissheit, zu früh für Frieden. Inzwischen ist Jasmin selbst Polizistin. Der einst private Schmerz wird zur dienstlichen Verantwortung. In der Grundidee - ein Cold Case, familiäres Trauma, emotionale Fallhöhe und die Verstrickung der Ermittlerin in die eigene Vergangenheit - steckt viel Potenzial, das nicht ausgenutzt wurde. Der Einstieg ist ruhig und ein wenig beklemmend. Der Plot lebt von der Ambivalenz: Wie professionell kann jemand sein, wenn er selbst betroffen ist? Leider bleibt das Buch stilistisch und dramaturgisch hinter seinen Möglichkeiten. Die Erzählweise ist sehr sachlich und beschreibend. Der Erzählfluss wird immer wieder durch Nebensätze oder erklärende Einschübe unterbrochen. Viele Szenen bleiben angedeutet, statt ausgestaltet zu sein. Dialoge sind knapp, oft funktional – sie geben Informationen, aber selten echte Charaktertiefe. Jasmin als Hauptfigur ist zwar emotional angelegt, wird aber nicht konsequent durchleuchtet. Ihr Innenleben, ihre Reaktionen und Gedanken bleiben in vielen Szenen zu blass. Die Nebenfiguren – Kollegen, Familienmitglieder, Zeugen – sind oft typisiert, ohne stärkere narrative Funktion. Es fehlt an Reibung und Dynamik zwischen den Personen. Der Spannungsbogen verläuft flach. Hinweise kommen und verschwinden, falsche Spuren werden nicht konsequent ausgeführt. Der Leser bleibt lange Zuschauer, ohne wirklich in die Gesichte hineingezogen hineingezogen zu werden. Beim Cover wäre mehr Atmosphäre möglich gewesen. Fazit: Inspektion 1 – Fall Falke: DE ist ein Kriminalfall mit Substanz und einem interessanten persönlichen Ansatz. Die emotionale Ausgangslage überzeugt, die Thematik ist ernsthaft. Doch dem Roman fehlt der erzählerische Feinschliff, der das Buch zu einem echten psychologischen Spannungsroman machen könnte. 3,5 von 5 Sternen