Der Titel bietet eine klare, logisch aufgebaute Einführung in die Besonderheiten von Partnerschaft, Familie und Freundschaft im Kontext von ADHS. Die Inhalte sind gut erklärt, verständlich formuliert und durch zahlreiche Beispiele praxisnah ergänzt. Besonders hilfreich ist die Verbindung aus Hintergrundwissen, Kommunikationsstrategien und alltagsnahen Werkzeugen. Ein empfehlenswerter Ratgeber, sowohl für Betroffene, als auch Angehörige.

Mit „Liebe, Freundschaft, Familie – Beziehungen mit ADHS“ hat Mira Liev ein erstaunlich lebensnahes, kluges und einfühlsames Buch geschaffen, das Betroffene und Partner:innen gleichermaßen abholt. Es erklärt nicht „von außen“, sondern spricht mitten aus dem Erleben heraus – über Nähe, Kommunikation, Grenzen, Reizüberflutung, aber auch über das große Potenzial, das in ADHS-Beziehungen steckt. Die Autorin zeigt: ADHS bedeutet nicht nur Chaos oder Überforderung, sondern auch Lebendigkeit, Kreativität und Authentizität. Sie beschreibt die Mechanismen, die zu Missverständnissen führen – etwa das Abschweifen in Gesprächen, impulsive Reaktionen oder das Bedürfnis nach Rückzug – und übersetzt sie in psychologisch verständliche, menschlich greifbare Worte. Jedes Kapitel verbindet Wissen mit Empathie. Besonders wertvoll sind die Passagen über Selbstwert, Maskierung und Bindung: Sie beleuchten, wie alte Verletzungen und übermäßige Anpassung Nähe erschweren – und wie Beziehungen durch Selbstmitgefühl und klare Kommunikation wieder sicherer werden. Am Ende steht keine perfekte Anleitung, sondern ein tiefes Verständnis: ADHS-Beziehungen sind anders, aber nicht defizitär – sie sind intensiver, ehrlicher und voller Entwicklungschancen. Stärken: ✅ Wissenschaftlich fundiert und zugleich emotional zugänglich ✅ Praktische Strategien für Kommunikation, Konflikte und Alltag ✅ Einfühlsam, respektvoll, ermutigend ✅ Ideal für Paare, Angehörige und Fachleute

Ich möchte gerne vorab folgendes deutlich machen. Es gibt viele Bücher über das Thema ADHS in unterschiedlichen Kontexten. Das finde ich einerseits toll, weil ich es wichtig finde das das Thema ADHS allgmein mehr gehör findet. Andrerseits sehe ich bei diesem Thema auch eine erhöhe Gefahr für Pluralismuss. Unter dem Strich finde ich es bei Fachlitaratur/Ratgebern immer wichtig, ob sie den aktuellen Diskurs sinnvoll ergänzen. Das vorliegende Buch erfüllt diesen Anspruch aus meiner Sicht. Hier wird dargelegt das Beziehungen mit ADHS oft intensiver, lauter, verletzlicher – aber auch tiefer, lebendiger und echter als viele andere sind. Sie sind kein Zeichen von Chaos, das „behoben“ werden muss, und auch kein Beweis dafür, dass zwei Menschen nicht zusammenpassen. Sie zeigen vielmehr, wie stark Nähe sein kann, wenn zwei Menschen bereit sind, einander wirklich zu sehen. Das sind für mich Tatsachen, die ich aus meiner privaten Erfahrung jedoch auch aus meiner beruflichen Praxis bestätigen kann. ADHS bringt Herausforderungen mit sich: Missverständnisse, Überforderung, impulsive Worte, die wehtun können, und das Gefühl, manchmal nicht zu genügen. Aber nichts davon bedeutet mangelnde Liebe. Im Gegenteil: Die Tatsache, dass Paare trotz dieser Stolpersteine immer wieder zueinander zurückfinden, spricht für die Tiefe der Verbindung. Insgesamt erinnert das Buch daran dass Liebe nicht darin besteht, perfekt zu sein oder alles im Griff zu haben. Liebe entsteht dort, wo wir uns trauen, echt zu sein – mit unseren Stärken, unseren Fehlern, unserer Geschichte. ADHS ist kein Hindernis für Nähe. Es ist ein Teil davon, wie ein Mensch fühlt, denkt und liebt. Und genau das macht eine Beziehung nicht schwieriger – sondern einzigartig. Abschliessend gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Mira Liev gelingt erneut, komplexe psychologische Themen mit Empathie, Klarheit und Herzenswärme zu vermitteln. Dieses Buch über Beziehungen mit ADHS ist kein theoretischer Ratgeber, sondern ein tief menschlicher Begleiter. Es zeigt, wie Liebe, Vertrauen und Verständnis auch dann gelingen können, wenn das Leben unordentlich, laut oder widersprüchlich ist. Besonders beeindruckend ist, wie feinfühlig Liev die Perspektiven beider Seiten einfängt – der Menschen mit ADHS und ihrer Partner:innen. Statt Klischees oder Belehrungen bietet sie ehrliche Einblicke, praktische Impulse und viele Momente des Wiedererkennens. Man spürt auf jeder Seite: Hier schreibt jemand, der versteht. Die Mischung aus wissenschaftlicher Präzision, alltagsnahen Beispielen und einer warmen, zugewandten Sprache macht das Buch zu einem echten Geschenk für Paare, Familien und Freund:innen von Menschen mit ADHS. Fazit: Ein wunderbares, ermutigendes Buch über Beziehungen, die echt sind – mit allen Höhen und Tiefen. Es zeigt, dass Liebe mit ADHS nicht weniger möglich ist, sondern oft nur anders aussieht: intensiver, lebendiger und zutiefst menschlich.

Wir haben jemanden in der Familie mit ADHS – und dieses Buch hat uns wirklich geholfen, vieles besser zu verstehen. 💛 Es ist klar, einfühlsam und mit ganz viel Herz geschrieben. Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, endlich zu begreifen, warum manches so läuft, wie es läuft. Ein wunderschönes Buch, das Verständnis schenkt, anstatt zu verurteilen – absolut empfehlenswert!