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5.0

Basierend auf 3 Bewertungen

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M

Mareia Angel

"Mensch Junge. Sehr interessantes Buch "
„Mensch Junge“ von Helena Baum. „Mensch Junge“ ist ein Roman, der sich eines Themas annimmt, vor dem viele zurückschrecken – und gerade deshalb ist er so wichtig. Helena Baum wählt die Perspektive eines männlichen Jugendlichen, der selbst Täter wird – und macht genau dadurch das scheinbar Unsagbare besprechbar. Ein literarisches Wagnis, das sie mit bemerkenswerter Sensibilität und literarischer Authentizität meistert. Sprache & Stil: Die Sprache ist unprätentiös, direkt und dabei voller Zwischentöne – ein Stil, der Simons innerem Ringen gerecht wird, ohne sich moralisch zu überhöhen oder zu verharmlosen. Es gelingt Baum, einen Ton zu finden, der weder beschönigt noch bloßstellt, sondern einfühlsam und reflektiert erzählt. Erzählperspektive & Figurentiefe: Dass der Leser aus Simons Sicht durch die Geschichte geführt wird, ist kein einfacher Kunstgriff, sondern ein mutiger Akt der literarischen Empathie. Baum gelingt es, ihn nicht zu entschuldigen – aber zu zeigen, was ihn geprägt hat, was in ihm arbeitet, was schmerzt und was er zu verlieren droht. Auch die Nebenfiguren – Eltern, Geschwister, Ruby – sind fein gezeichnet und zeigen, wie komplex Schuld, Nähe, Verdrängung und Zuneigung ineinander greifen können. Thematischer Anspruch: Das Buch stellt keine Thesen auf, es belehrt nicht – es beobachtet, fühlt nach, zeigt auf. Und das mit einer bemerkenswerten Aufrichtigkeit. Es stellt sich damit bewusst in den Dienst eines gesellschaftlichen Dialogs, ohne je in Pathos oder Betroffenheitsprosa abzugleiten. Fazit: „Mensch Junge“ ist ein leises, starkes Buch, das sich nicht leicht einordnen lässt – und genau deshalb gelesen werden sollte. Aus Lesersicht: ein literarisch mutiger, inhaltlich relevanter und tief berührender Roman. Eine klare Empfehlung für alle, die Literatur nicht nur zur Unterhaltung lesen, sondern als Mittel zur Auseinandersetzung mit dem Menschsein in all seiner Brüchigkeit.
D

Die Lesende

"Bewegend, ehrlich und verstörend nah"
Ein intensiver, mutiger Roman, der schwer auszuhalten und zugleich schwer wegzulegen ist. Die Geschichte zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie ein junger Mensch in einer Ausnahmesituation Grenzen überschreitet – und was es bedeutet, sich der eigenen Schuld zu stellen. Statt zu verurteilen, nähert sich der Text differenziert, behutsam und sprachlich stark einem schwierigen Thema. Ein wichtiges Buch über Verantwortung, Reue und den schmerzhaften Weg zur Aufarbeitung.
A

Amazon Kunde

"Erschütternd, mutig und tiefgründig – ein Roman, der lange nachwirkt"
Dieser Roman ist keine leichte Lektüre – und das ist auch gut so. Er stellt eine der schwierigsten Fragen, die man sich stellen kann: Wie konnte es passieren, dass Simon seiner Schwester gegenüber übergriffig wurde? Was folgt, ist eine schonungslose, aber feinfühlige Auseinandersetzung mit familiärer Überforderung, emotionaler Nähe in Grenzsituationen und den tiefen Verunsicherungen eines Jugendlichen, der selbst noch auf der Suche nach Halt und Orientierung ist. Der Autor schafft es, Simons Perspektive nachvollziehbar zu machen, ohne zu beschönigen. Besonders eindrücklich ist die Darstellung des inneren Konflikts, der Hilflosigkeit und der schmerzhaften Erkenntnisse auf dem Weg durch Therapie, Schuld, Verantwortung und Reue. Ein mutiges, eindrucksvolles Buch, das Tabus nicht scheut, sondern zum Nachdenken und Hinschauen anregt. Keine einfache, aber eine notwendige und kraftvolle Lektüre.