„Schicht am Schacht“ ist ein wilder Ritt durch den tiefsten Kohlenpott – angefangen als liebevoll-chaotisches Rentnertagebuch voller Kaffeekatastrophen, Hundepannen und Ehekrisen, um dann plötzlich in eine irre, unterirdische Gnomenschlacht abzugleiten. Und genau das macht dieses Buch so besonders.
Was zuerst wie eine Satire auf das Leben nach der Pensionierung beginnt, entwickelt sich im zweiten Teil zu einem abgefahrenen Fantasy-Abenteuer mit Grubengnomen, Zechensagen und einer Rentnerband, die (natürlich mit Kater und Knieschmerzen) zur Rettung der Welt aufbricht.
Autor Ralf Vennemann (aka Ralle) schreibt so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist: schnoddrig, direkt, pointiert – und mit einer unerschöpflichen Liebe zu schrägen Details. Die Dialoge sind grandios, der Ruhrpott-Slang authentisch, und die Figuren herrlich spleenig. Man hat das Gefühl, mit dem Autor bei Mettbrötchen und Filterkaffee auf der Couch zu sitzen, während er von seinem neuesten Abenteuer erzählt.
Was das Buch besonders macht:
Unverwechselbarer Stil: Ralle schreibt wie ein Entertainer auf Speed – bissig, ehrlich, urkomisch.
Zwei Welten, ein Wahnsinn: Vom realistischen Rentneralltag zur abgefahrenen Fantasy – und doch wirkt alles wie aus einem Guss.
Lokalpatriotismus pur: Lünen-Süd wird zum epischen Schauplatz zwischen Kaffeekanne und Katastrophe.
Herz und Humor: Trotz aller Albernheit liegt unter allem eine echte Wärme und Menschlichkeit.
Ein Buch für alle, die das Ruhrgebiet lieben, schräge Typen feiern und einfach mal aus dem Alltag ausbrechen wollen – mit einem Lächeln im Gesicht und einem Kaffeefleck auf dem Shirt. Ganz großes Kino aus’m Pott!