Bewertungen für Seele im Exil

Seele im Exil

Seele im Exil

Wenn Stille lauter ist als Lärm

Kundenrezensionen

4.7 von 5
6 Bewertungen
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Alle Bewertungen

T

Tom Kreuzer

24.11.2025
Sehr schön
Die Geschichte überzeugt durch ihre psychologische Tiefe und die authentische Darstellung komplexer Emotionen. Julians Rückzug an den See wirkt nicht wie eine Flucht, sondern wie eine schmerzhafte, notwendige Reise zu sich selbst. Die Begegnungen mit den beiden Frauen verleihen der Handlung zusätzliche Intensität und eröffnen berührende Perspektiven auf Nähe, Schuld und Verantwortung.
S

Stehauffrau

21.11.2025
Leise und sensibel
„Seele im Exil“ ist ein leiser, psychologisch geprägter Roman über einen Mann, der sich nach einem intensiven, erfolgreichen Leben bewusst aus der Welt zurückzieht. In der Abgeschiedenheit am See sucht er Ruhe – und findet stattdessen innere Unruhe. Zwei Frauen werden zu Spiegeln seiner inneren Konflikte: eine steht für Sicherheit und stille Zuneigung, die andere für Konfrontation, Wahrheit und Bewegung. Zwischen diesen Polen entfaltet sich eine Geschichte über emotionale Verdrängung, Einsamkeit und die Angst vor echter Nähe. Die Autorin erzählt ruhig, bildhaft und mit großer Sensibilität für Zwischentöne. Nicht äußere Dramatik, sondern innere Prozesse treiben den Roman voran. Die Natur wird dabei zur Projektionsfläche für seelische Zustände. „Seele im Exil“ ist kein schneller Unterhaltungsroman, sondern eine ruhige, dichte Studie über Menschen, die sich selbst verloren haben – und über die leise Möglichkeit, sich wiederzufinden.
E

Eliza T

20.11.2025
Still, tief und schneidend schön
Seele im Exil fühlt sich an wie ein leiser Atemzug in einem kalten Raum – ein Roman, der nicht laut wird, aber tief hineinrutscht. Schon die ersten Seiten, in denen Julian am See lebt, perfekt isoliert und zugleich innerlich zerbrochen, tragen diese besondere Schwere und Klarheit. Die Stille des Buches ist keine Leere – sie ist eine Figur. Die Sprache ist ruhig, fast meditativ, aber mit einer Präzision, die wie ein Messer schneidet. Die Begegnungen mit Lena und später mit Eva wirken nicht wie klassische Handlung, sondern wie Verschiebungen im inneren Gefüge des Protagonisten. Alles ist behutsam erzählt und gleichzeitig bedrückend ehrlich: Einsamkeit, Selbstschutz, Sehnsucht, die Angst vor Nähe, der Hunger nach Wahrheit. Dieses Buch ist kein Thriller, kein Liebesroman, kein Drama – und doch alles davon, im Innersten. Es ist ein langsames, intensives Sich-Entblättern. Ein Roman für Leser, die Stille nicht fürchten, sondern ihr Echo hören wollen.
A

Andres G.

18.11.2025
Die Wahrheit in der Stille
„Seele im Exil“ ist ein intensiver, atmosphärischer Roman über Selbstflucht und die Macht der Stille. Julian, gefangen zwischen Schuld und Sehnsucht, begegnet zwei Frauen, die sein inneres Ringen verstärken. Tiefgründig, introspektiv und bewegend – ein Werk für Leser, die psychologische Tiefe und stille Dramatik schätzen.
A

Advocat HH

28.11.2025
EIn guter Roman
„Seele im Exil“ ist ein interessantes Werk, welches ich in einem Ruck gelesen habe. Es hat mich mit seiner stillen Intensität gefesselt und war ein Roman über den ich noch eine Weile nachdenken musste. Besonders stark fand ich die Atmosphäre: das fast greifbare Schweigen des Sees, das mehr über den Protagonisten offenbart als jedes Wort. Alles in allem: ein bewegendes, klug komponiertes Werk.
P

P.Strelow

15.11.2025
intensiv, nachhallend, nur manchmal etwas zu langsam
Seele im Exil ist ein Roman, der nicht laut sein muss, um Wirkung zu entfalten. Chiara Anselmi schreibt in einer beeindruckend klaren, atmosphärischen Sprache, die Julian und sein abgelegenes Haus am See fast fühlbar macht. Man spürt die Kälte des Wassers, die Schwere der Stille und diese unangenehme Nähe zu sich selbst, die entsteht, wenn man plötzlich keine Ausreden mehr hat. Julian ist keine einfache Figur – und das ist einer der größten Pluspunkte des Buches. Er ist fehlerhaft, widersprüchlich, manchmal schwer auszuhalten, aber immer authentisch. Auch die beiden Frauen, die in sein Leben treten, bringen Spannung und Ambivalenz rein, ohne zu bloßen „Plotwerkzeugen“ zu verkommen. Es sind echte Charaktere mit eigenen Schattierungen. Warum keine fünf Sterne? Manchmal verliert sich die Geschichte zu sehr in inneren Monologen. Die Langsamkeit ist zwar Teil der Wirkung, aber hier und da hätte ich mir einen klareren Fokus oder etwas mehr Bewegung gewünscht. Es gibt Passagen, die wirken fast wie ein Stehen im Nebel – atmosphärisch, aber auch ein bisschen zäh. Trotzdem: ein intensiver, psychologisch feinfühliger Roman, der noch lange nachklingt. Für alle, die stille Bücher lieben, die unter die Haut kriechen und mehr fragen, als sie beantworten.