„Wenn die Zeit stillsteht“ ist eine dieser Sammlungen, die man „nur mal kurz anlesen“ will – und sich dann dabei ertappt, wie man plötzlich mitten in der Nacht noch bei der Bücherei der vergessenen Autoren, im Kiosk am Dienstag oder im Zimmer mit Ausblick festhängt. Pit Mayen nimmt alltägliche Situationen – Kioskbesuch, Vorstellungsgespräch, Wartezimmer, Spaziergang durch vertraute Straßen – und kippt sie mit wenigen, präzisen Sätzen ins Surreale. Genau dort, wo unsere Träume leben. Besonders stark sind: * die klare, filmische Sprache, die ohne Effekthascherei auskommt und trotzdem Bilder erzeugt, die man fast riechen und hören kann (Regengeruch, Neonlicht, Kaffeetassen, knarrende Türen); * die wiederkehrenden Motive und Figuren (Träumer, Traumführerin, Sammler, Schlüssel, Türen, Zimmer, Turm), die die 30 eigenständigen Träume leise miteinander verweben, sodass am Ende eher ein Mosaik als eine lose Sammlung entsteht; * der Ton: nie plump esoterisch, sondern reflektiert, oft zärtlich-melancholisch, manchmal angenehm verstörend, aber immer mit einem menschlichen Kern – Schuld, Abschied, zweite Chancen, Entscheidungen, die wir im Wachleben vermeiden und im Traum nachholen. Sehr gelungen finde ich auch die Einleitung, die Leser:innen bewusst darauf vorbereitet, wie Traumlogik „funktioniert“ und dass man die Geschichten eher fühlen als „durchanalysieren“ sollte. Das macht das Buch ideal zum abendlichen Lesen – man legt es weg und merkt später, dass die eigenen Träume plötzlich dichter und erzählerischer werden. Für wen ist dieses Buch? Ganz klar ein Werk für erwachsene Leser:innen, die urbane Phantastik, magischen Realismus und intelligente Traumgeschichten mögen – eher literarische Traumreisen als klassischer Horror oder knallige Fantasy. Illustrationen gibt es nicht; dafür arbeitet der Text selbst wie eine innere Kamera, was hier völlig reicht. Konstruktiver Vorschlag: Gerade weil einige Figuren und Motive wiederkehren, wäre am Ende ein kurzes Nachwort oder ein „Faden der Träume“ spannend – eine kleine Übersicht, welche Geschichten zusammenhängen oder welche Figur wo nochmal auftaucht. Das würde den ohnehin vorhandenen Seriencharakter noch stärker erfahrbar machen, ohne die Offenheit der Träume einzuschränken. Fazit: Ein klug komponierter Reigen aus 30 Traumreisen, die zeigen, wie nah sich Alltag und Abgrund, Schuld und Erlösung, Verlorensein und Neuanfang wirklich sind. 5 Sterne, weil dieses Buch unsere nächtlichen Geschichten ernst nimmt – und uns im besten Sinne anders aufwachen lässt.

Wenn die Zeit stillsteht ist kein gewöhnliches Buch – es ist eine Erfahrung. Pit Mayen lädt seine Leser auf eine stille, beinahe meditative Reise durch dreißig Träume ein, die sich anfühlen, als stamme jeder aus einem anderen Universum. Die Geschichten sind kurz, aber von seltener Intensität. Manche wirken wie flüchtige Visionen, andere entfalten sich mit der Tiefe eines Romans. In jedem einzelnen Traum scheint die Realität nur ein dünner Schleier zu sein, der jederzeit reißen könnte – und genau darin liegt die Magie dieses Buches. Mayens Sprache ist poetisch, fast musikalisch. Er beschreibt nicht, er haucht – und schafft damit Bilder, die sich im Kopf festsetzen wie Erinnerungen an etwas, das man nie erlebt hat, aber sofort wiedererkennt. Seine Figuren – allen voran der namenlose Traumwanderer – sind Projektionsflächen, Spiegel und Schatten zugleich. Wer Haruki Murakami liebt, Borges verehrt oder schon einmal das Gefühl hatte, im Traum mehr verstanden zu haben als im Wachzustand, wird sich in diesem Buch verlieren. Es ist philosophisch ohne belehrend zu sein, mystisch ohne ins Abstrakte zu entgleiten. Jeder Traum öffnet ein Fenster – und manchmal einen Abgrund. ✨ Besonders schön: Die feine Balance zwischen Klarheit und Rätselhaftigkeit. Kein Traum ist „nur“ Fantasie – jeder enthält eine Wahrheit, die man zwischen den Zeilen spürt. 📖 Fazit: Wenn die Zeit stillsteht ist eine Hommage an das Unbewusste, eine Sammlung, die das Träumen selbst zu einer Kunstform erhebt. Ein Buch, das man nicht einfach liest, sondern das einen liest – während man langsam, ganz leise, in andere Welten hinübergleitet. Ein stilles Meisterwerk. Ein Traum in Prosa.

„Wenn die Zeit stillsteht“ ist eine jener Geschichten, die einen sofort mitnehmen – leise, eindringlich und voller Gefühl. Pit Mayen gelingt es auf beeindruckende Weise, Verlust, Liebe und Neubeginn zu einem stimmigen, emotional tiefgehenden Roman zu verweben. Die Hauptfigur ist glaubwürdig und vielschichtig gezeichnet. Ihr innerer Kampf zwischen Schmerz, Erinnerung und dem Mut, wieder nach vorn zu blicken, wirkt zutiefst menschlich. Gerade die stillen Momente, in denen die Welt für einen Augenblick „anhält“, sind so sensibel beschrieben, dass man sie fast körperlich spüren kann. Mayens Sprache ist klar und zugleich poetisch – ohne Pathos, aber mit viel Atmosphäre. Sie zieht den Leser mitten hinein in die Gefühlswelt der Figur, lässt Trauer greifbar werden und zeigt, dass Heilung nicht plötzlich geschieht, sondern in kleinen, kostbaren Etappen. Was dieses Buch besonders macht, ist seine Balance: Es ist emotional, aber nie überladen; traurig, aber immer mit einem Schimmer Hoffnung. Einige Passagen gehen unter die Haut, andere schenken Zuversicht und leise Wärme. Fazit: Ein tief bewegender Roman über den Verlust und das Wiederfinden von Lebensfreude. Für alle, die Geschichten schätzen, die ans Herz gehen, trösten und gleichzeitig Mut machen. Ein Buch, das lange nachhallt – still, ehrlich und wunderschön geschrieben.

Wow. Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes und hält genau, was es verspricht. Es ist keine normale Geschichte, sondern eine Sammlung von 30 "Träumen", die sich auch exakt so anfühlen: surreal, flüchtig und doch unglaublich tiefgründig. Pit Mayen fängt die "Traumlogik" perfekt ein – hier ist nichts vorhersehbar. Es regt extrem zum Nachdenken an und hallt lange nach. (Und ja, die Warnung stimmt: Man träumt danach wirklich intensiver!) Klare Kaufempfehlung für alle, die das Besondere suchen.

„Wenn die Zeit stillsteht“ ist einer jener Romane, die leise beginnen, sich aber Seite für Seite ins Herz schleichen. Pit Mayen erzählt die Geschichte eines Mannes, der durch ein unerwartetes Ereignis aus seinem gewohnten Leben gerissen wird – und lernen muss, in der Stille das Weitergehen zu finden. Der Titel ist Programm: Die Zeit steht still, als ein Schicksalsschlag alles verändert. Aus diesem Moment der Erstarrung entsteht ein innerer Weg, der tief ins Menschliche führt. Mayen beschreibt diesen Prozess nicht dramatisch, sondern mit einer feinen, oft poetischen Sprache, die Raum lässt zum Nachdenken. Man spürt, wie Erinnerungen, Schuld und Sehnsucht den Protagonisten begleiten, während er langsam begreift, dass Stillstand manchmal der Beginn von Heilung ist. Was das Buch besonders macht, ist seine Echtheit. Nichts wirkt aufgesetzt oder pathetisch. Die Figuren sind glaubwürdig, ihre Reaktionen nachvollziehbar – auch dann, wenn sie nicht heroisch handeln, sondern einfach nur versuchen, zu überleben. Mayen beobachtet präzise, ohne zu urteilen, und schafft es, große Gefühle in kleine Gesten zu legen. Die Stärke des Romans liegt in seiner Atmosphäre. Viele Szenen wirken fast filmisch: ein Sonnenuntergang über stiller Landschaft, der Geruch von Regen, eine einsame Zugfahrt. Alles ist reduziert, aber voller Bedeutung. Das Lesen fühlt sich an wie eine Pause vom Lärm der Welt – und gerade darin liegt seine Kraft. Pit Mayen ist mit „Wenn die Zeit stillsteht“ ein stiller, berührender Roman gelungen, der lange nachhallt. Es ist kein Buch, das laut sein will – sondern eines, das tröstet, ohne einfache Antworten zu geben. Wer Geschichten über Verlust, Hoffnung und die kleinen Schritte zurück ins Leben mag, wird hier viel finden.