Manchmal braucht es nur eine Melodie, um Erinnerungen wachzurütteln – und dieses Buch ist genau das: eine sanfte, aber eindringliche Erinnerung daran, wie zerbrechlich und gleichzeitig stark die Bindungen zwischen uns Menschen sein können. Daniela, eine Frau, die alles verloren zu haben scheint, kämpft sich Stück für Stück zurück ins Leben. Doch ihre Tochter Vanessa scheint in einer anderen Welt zu leben, in der nur die Musik von Xseera sie erreicht. Was ich so schön finde? Die Geschichte fühlt sich nicht konstruiert an, sondern wie ein echtes Leben mit all seinen Ecken und Kanten. Die Figuren sind nicht perfekt, aber gerade das macht sie so nahbar. Man leidet mit Daniela, versteht Vanessas Rückzug und spürt diese zarte Hoffnung, die sich langsam Bahn bricht. Die Musik ist dabei nicht nur Kulisse, sondern fast schon ein Charakter für sich – sie verbindet, tröstet und öffnet Türen, die längst verschlossen schienen. Gabi Schmid schreibt mit einer Wärme, die einem das Gefühl gibt, mitten in der Familie zu sitzen. Die "Herzenswege"-Reihe ist wie ein guter Freund: vertraut, tröstend und voller Überraschungen. Wer schon die anderen Bände kennt, wird sich über bekannte Gesichter freuen, aber auch Neulinge können hier einfach einsteigen. Ein Buch, das man nicht einfach weglegt, sondern das noch lange nachklingt – genau wie eine schöne Melodie.

Die Geschichte begleitet eine gebrochene Familie auf dem Weg der Heilung, getragen von der Kraft der Musik und tiefem inneren Wandel. Besonders gelungen finde ich, wie Gabi Schmid die Protagonistin Daniela authentisch zeichnet: ihre Trauer, ihre Wut und schliesslich ihre leise Rückkehr zu sich selbst. Die Musik wirkt dabei wie eine Brücke – zwischen Mutter und Tochter, zwischen Schmerz und Neubeginn. Ein Roman, der berührt, ohne zu übertreiben, und zeigt, dass Liebe und Kunst heilen können.