Mit „Autistisch. Erwachsen. Ich.“ legt Mira Liev ein tief berührendes, alltagsnahes Buch vor, das auf wunderbare Weise an ihr früheres Werk „Anders nah – Autistische Frauen in Beziehungen und Gesellschaft“ anschließt. Während sich „Anders nah“ stark auf die sozialen Aspekte und das Zusammenspiel zwischen Nähe und Autismus konzentrierte, richtet sich dieses Buch gezielt an erwachsene Autist:innen – unabhängig von Geschlecht – und begleitet sie durch alle Lebensbereiche: Wahrnehmung, Beziehungen, Beruf, Selbstfürsorge, Gesundheit, Kreativität und Identität. Liev gelingt es, wissenschaftlich fundierte Themen mit Empathie und Wärme zu vermitteln. Sie schreibt nicht über Autismus, sondern aus einer Perspektive, die versteht. Ihr Ton bleibt durchgängig ruhig, würdevoll und ermutigend – wie eine Stimme, die an der Seite der Lesenden mitgeht. Besonders hervorzuheben ist die Haltung des Buches: Es pathologisiert nichts, sondern zeigt Wege, wie Menschen im Autismus-Spektrum ein Leben im eigenen Rhythmus gestalten können – jenseits von Anpassungsdruck oder Selbstzweifeln. Die Kapitel sind klar strukturiert, voller Reflexionsimpulse, Beispiele und feinsinniger Beobachtungen. Lievs Sprache ist schlicht, poetisch und zugleich präzise – sie öffnet Räume zum Nachdenken. Wer das Buch liest, findet keine Therapieanweisungen, sondern Selbstverständnis und Anerkennung. Stärken: ✅ Tiefe, authentische Einblicke in das autistische Erleben Erwachsener ✅ Warmherzige, verständliche Sprache – fern von Fachjargon ✅ Hoher Praxisbezug und zugleich philosophische Tiefe ✅ Aufbauend auf „Anders nah“, aber eigenständig lesbar ✅ Ein wertvoller Beitrag zur Entstigmatisierung und Selbstakzeptanz Schwächen: ⚠️ Der ruhige, reflektierende Stil erfordert Konzentration; Leser:innen, die schnelle Lösungen erwarten, könnten ungeduldig werden.

Ich habe dieses Buch gelesen und mich darin oft selbst wiedergefunden. Es ist einfühlsam, ehrlich und ohne Fachjargon geschrieben – endlich ein Buch, das nicht von außen über Autismus spricht, sondern von innen heraus. Besonders gut gefällt mir die ruhige, verständnisvolle Art der Autorin. Es gibt keine Tipps, wie man „normaler“ wird, sondern Verständnis und Ermutigung, man selbst zu sein. Sehr empfehlenswert für alle, die ihren Platz im Leben neu finden wollen.

Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl: „Endlich versteht mich jemand!“ Viele Dinge, die ich früher an mir seltsam fand, machen plötzlich Sinn. Die Autorin schreibt so warmherzig und ehrlich, dass man sich verstanden und angenommen fühlt. Kein Ratgeber, der sagt, was man „tun soll“, sondern ein echter Begleiter auf dem Weg zu mehr Selbstakzeptanz. Ich habe beim Lesen oft innegehalten und einfach nur gedacht: Ich darf so sein, wie ich bin.

Dieses Buch überzeugt durch klare Struktur und verständliche Sprache. Es behandelt zentrale Themen wie Reizverarbeitung, Overload, Beziehungen, Beruf und Selbstfürsorge auf eine Weise, die Betroffene ernst nimmt und praktische Orientierung bietet. Besonders hilfreich sind die Abschnitte zur Spätdiagnose und zu Strategien im Alltag, die vielen Menschen neue Perspektiven eröffnen können. Positiv hervorzuheben ist auch, dass das Buch nicht defizitorientiert schreibt, sondern den Blick auf Stärken und Selbstbestimmung lenkt. Damit ist es eine wertvolle Unterstützung für autistische Erwachsene und alle, die ein tieferes Verständnis für neurodiverse Lebensrealitäten gewinnen möchten.

Hier nun meine Bewertung, Pro: Authentische, einfühlsame Sprache, die Betroffene abholt und ernst nimmt Kein klassischer „Ratgeber“, sondern ein Wegweiser mit Reflexionsfragen und Impulsen Autistisch. Erwachsen. Ich Themenvielfalt: von Wahrnehmung, Beziehungen, Beruf, Selbstfürsorge bis hin zu Spiritualität und Elternschaft Autistisch. Erwachsen. Ich Besonders wertvoll für Menschen mit später Diagnose – vermittelt Verständnis und Selbstakzeptanz Autistisch. Erwachsen. Ich Gut strukturiert, man kann querlesen und Kapitel passend zur eigenen Situation wählen Kontra: Weniger geeignet für Fachleute oder Angehörige, die konkrete Strategien oder Handlungsanleitungen suchen Teilweise sehr persönlich geschrieben, was manchen Leser:innen vielleicht zu subjektiv erscheinen könnte Fazit: Ein warmherziges, mutmachendes Buch, das zeigt: Autismus ist kein Defizit, sondern eine andere Art, die Welt zu erleben. Mira Liev gelingt es, Worte für Erfahrungen zu finden, die viele Betroffene bislang nicht benennen konnten. Wer als erwachsener Mensch im Spektrum Orientierung und Selbstbestärkung sucht, findet hier einen wertvollen Begleiter.