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Bewertungen
4.6
Basierend auf 26 Bewertungen
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B
Bernd
"Zwischen Poesie und Provokation. Ein Roman mit Fallhöhe"
Ein sprachlich starkes, stellenweise fast brillantes Buch - literarisch, satirisch und voller kluger Anspielungen. Doch genau das macht es an manchen Stellen schwer zu lesen. Nicht, weil es schlecht geschrieben wäre, im Gegenteil - sondern weil es bewusst überzeichnet, drastisch und in seiner Zuspitzung teils schwer zu ertragen ist.
Was bleibt, ist ein ungewöhnlicher Roman zwischen Kultur und Kalaschnikow, zwischen Sternbild-Einhorn und Elitegymnasium. Nicht jedes Bild hat mir gefallen. Und manche Sprachempfindung hat mich irritiert oder gar abgestoßen. Aber: Dieses Buch ist weit mehr als eine schrille Milieustudie - es ist ein Versuch, unsere Zeit literarisch herauszufordern.
Wer solche Gratwanderungen schätzt, wird mit Tiefgang und Nachhall belohnt.
E
Ewald Verhey
"Ein Roman über Familie und Selbstfindung"
„Babas Vermächtnis“ erzählt die Geschichte der jungen Swetlana, die zwischen russischer Vergangenheit, familiären Verpflichtungen und ihrer eigenen Suche nach Identität steht. Der Roman verbindet generationsübergreifende Themen mit einem feinen Gespür für Sprache und Details.
Besonders eindrucksvoll sind die sorgfältig gezeichneten Figuren, allen voran Swetlana, deren innerer Konflikt zwischen Tradition und Moderne authentisch dargestellt wird. Die Bezüge zu russischer Kultur, Literatur und Geschichte verleihen der Erzählung Tiefe, ohne belehrend zu wirken.
Der Stil ist präzise, manchmal poetisch, oft von feinem Humor getragen. Es geht um Verlust, Verantwortung und darum, sich in einer komplizierten Welt zurechtzufinden.
Ein empfehlenswertes Buch für Leserinnen und Leser, die sich für Familiengeschichten mit historischem und kulturellem Hintergrund interessieren.
A
Antonella
"Wild, ehrlich und überraschend tiefgründig"
Manchmal denkt man am Anfang eines Buches: Na gut, das wird jetzt wohl etwas überdreht, ein bisschen Klischee – reiche Oligarchentochter, Internat, russisches Drama. Aber dann überrascht einen das Buch total. So war Babas Vermächtnis für mich.
Die Hauptfigur Swetlana ist nicht unbedingt sympathisch im klassischen Sinn – manchmal nervt sie sogar. Aber sie wirkt echt. Man begleitet sie auf ihrer Suche nach sich selbst, irgendwo zwischen Luxusleben in Hamburg und Erinnerungen an ihre russische Großmutter. Und dabei wird es nicht nur unterhaltsam, sondern auch richtig berührend.
Was mir besonders gefallen hat waren die Gegensätze. Mal musste ich fast lachen, dann gab es wieder Stellen, die zum Nachdenken anregen. Es ist manchmal poetisch, dann wieder direkt. Diese Mischung fand ich spannend. Nicht immer glatt, aber genau deshalb echt.
Der Stil ist speziell – manchmal ein bisschen wild oder ungewohnt – aber das passt zur Geschichte. Es wirkt alles ehrlich und mit viel Gefühl geschrieben. Kein Kitsch, kein Happy-End-Zwang, sondern einfach ein Buch, das was erzählen will.
Fazit: Babas Vermächtnis ist nichts für Leute, die nur leichte Kost suchen. Aber wer Lust auf ein ungewöhnliches, ehrliches Buch hat, das auch mal ein bisschen unbequem sein darf, sollte es lesen. Es bleibt auf jeden Fall im Kopf – und im Herzen.
C
Chiara Anselmi
"Das hat gesessen! Intensive Reise ins Herz der Dunkelheit"
Puh, wo soll ich anfangen? "Im Schatten deiner Augen" hat mich echt umgehauen. Ich dachte, ich lese mal eben schnell einen queeren Liebesroman - aber Pustekuchen! Das hier ist was ganz anderes.
Tom, dieser brave Polizist aus Regensburg, lebt sein ordentliches Leben vor sich hin. Und dann BAM - da ist Luca. Dieser Mann ist wie ein Magnet, aber einer, der dich gleichzeitig anzieht und abstößt. Tobias Legat schreibt diese Begegnung so intensiv, dass man selbst den Boden unter den Füßen verliert.
Was mich richtig gepackt hat: Das ist keine kitschige Lovestory mit Happy End-Garantie. Hier geht's ans Eingemachte. Die beiden Männer kämpfen nicht nur miteinander, sondern auch mit sich selbst. Jede Seite war wie ein kleiner Schlag in die Magengrube - im besten Sinne!
Die Art, wie Legat schreibt, ist einfach genial. Keine geschwollenen Phrasen, sondern echte Emotionen. Man spürt förmlich, wie Tom alles hinterfragt, was er über sich zu wissen glaubte. Und Luca... dieser rätselhafte Typ bringt einen um den Verstand.
Ehrlich gesagt hab ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil ich einfach wissen musste, wie es ausgeht. Spoiler-frei kann ich sagen: Es ist nicht das Ende, das man erwartet - aber es ist das Ende, das die Geschichte braucht.
Absolute Leseempfehlung für alle, die bereit sind für eine emotionale Achterbahnfahrt!
P
Philly
"Solide Unterhaltung"
„Babas Vermächtnis“ bietet eine interessante Grundidee: Eine privilegierte junge Frau auf der Suche nach familiären und politischen Wahrheiten – mit Schauplätzen zwischen Hamburg und St. Petersburg. Das Buch will vieles zugleich sein: Coming-of-Age, Familiendrama, Politroman und Gesellschaftssatire. Leider wirkt diese Mischung stellenweise überladen und nicht ausbalanciert.
Die Sprache schwankt zwischen ironischem Ton und poetischen Zitaten, bleibt dabei aber oft uneinheitlich. Die Hauptfigur Swetlana ist zwar vielschichtig angelegt, doch die Nebenfiguren bleiben blass. Auch die Handlung verliert durch erzählerische Brüche und überambitionierte Sprünge an Stringenz.
Wer gehobene Unterhaltung mit aktuellen Themen und leichtem Gesellschaftsbiss sucht, wird hier fündig. Wer hingegen literarische Tiefe, sprachliche Präzision und eine sauber konstruierte Dramaturgie erwartet, könnte enttäuscht sein.
Fazit: Ambitioniert, aber erzählerisch nicht ausgereift. Lesbar – aber kein literarisches Schwergewicht.
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