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Babas Vermächtnis Babas Vermächtnis

Babas Vermächtnis

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Bewertungen

4.6

Basierend auf 30 Bewertungen

Neueste Bewertungen

D

Dominik_G.

"Tiefgründig, bewegend und meisterhaft erzählt – ein Roman über Macht, Moral und Erinnerung"
Babas Vermächtnis von Michael Hetzner ist einer dieser Romane, die einen sofort fesseln, weil sie Intelligenz, Gefühl und Gesellschaftskritik perfekt miteinander verbinden. Schon der Einstieg mit Swetlana, ihrer komplizierten Familie und der geheimnisvollen Vergangenheit ihrer Großmutter zieht einen mitten hinein in eine Welt zwischen russischer Seele, westlicher Fassade und innerer Zerrissenheit. Der Autor schafft es mit einer beeindruckenden Leichtigkeit, politische Geschichte, Familiengeheimnisse und Psychologie zu verweben, ohne je belehrend zu wirken. Jede Figur ist vielschichtig – besonders Swetlana, die zwischen Luxus, Einsamkeit und einem uralten Versprechen kämpft. Hinter der glänzenden Oberfläche aus Mode, Reichtum und Waffenhandel verbirgt sich eine zutiefst menschliche Suche nach Sinn und Wahrheit. Der Schreibstil ist außergewöhnlich stark: präzise, elegant, manchmal poetisch, manchmal bitter, immer genau auf den Punkt. Die Mischung aus Spannung, Tragik und russischer Melancholie macht das Buch einzigartig. Besonders die Rückblicke auf Babas Vergangenheit, voller Poesie, Philosophie und Leid, gehören zu den schönsten und emotionalsten Passagen. Fazit: Babas Vermächtnis ist ein literarisches Meisterwerk über das Erbe der Vergangenheit und den Kampf um Selbstbestimmung – anspruchsvoll, bewegend und unglaublich atmosphärisch.
F

Frank

"Gelungen"
Michael Hetzner legt mit "Babas Vermächtnis" einen ambitionierten Roman vor, der seine Protagonistin Swetlana durch ein Spannungsfeld zwischen russischer Herkunft, deutschem Alltag und familiären Verpflichtungen führt. Das Werk besticht durch seine atmosphärische Dichte und die Verwobenheit verschiedener kultureller Ebenen. Die größte Stärke liegt in der kulturellen Authentizität. Hetzner zeichnet das Milieu der russischen Emigrantenszene in Hamburg mit kenntnisreichen Details – von der Kalaschnikow-Sammlung des "großen Rasputin" über die Verse Anna Achmatowas bis zu den feinen Unterschieden zwischen Russlanddeutschen und der Familie Rasputin. Die literarischen Referenzen, insbesondere zu Achmatowa, verleihen dem Text poetische Tiefe. Die Figurenzeichnung Swetlanas gelingt differenziert: Eine achtzehnjährige Protagonistin zwischen Luxus und Leere, geprägt von der verstorbenen Großmutter Baba, die ihr Bildung und Kultur vermittelte. Der innere Konflikt – das Versprechen an Baba, die Familientradition fortzuführen – treibt die Handlung glaubwürdig voran. Hetzners Sprachstil changiert zwischen nüchternem Realismus und poetischen Passagen. Die Integration russischer Sprichwörter und Redewendungen wirkt organisch und bereichert die Erzählebene.
V

Van Anonym

"Coole Gangsterlektüre"
Über dieses Buch habe ich verschiedene Meinungen gelesen und wusste nicht, ob es mich ansprechen wird, weil für mich etwas unklar war, worum es genau gehen soll oder wo ich es einordnen soll. Trotzdem war ich neugierig und habe es mir geholt. Wir lernen hier gleich zu Beginn des Buches die junge Swetlana und ihre ungewöhnliche Familie kennen. Was ich bei anderen Büchern normalerweise als sanften Einstieg in die Welt des Protagonisten kenne, entpuppt sich hier als sehr ehrlich und direkt. Und schon da wusste ich: Das hier ist kein Buch für Weichkekse, sondern für jene, die wirklich ein Buch komplett außerhalb des Mainstreams suchen. Ich kann nicht genau erklären wie ich den Schreibstil empfunden habe. Mal war ich träumerisch dabei, dann habe ich mich amüsiert, dann wiederum war ich leicht verstört und dann doch wieder nachdenklich. Manchmal spitz, manchmal poetisch, manchmal überraschend. Ich glaube, es war so ziemlich alles dabei. Und obwohl die Mischung so vielfältig war, hat der Autor es geschafft die Figuren glaubhaft rüberzubringen. Innerhalb der Geschichte merkt man, dass Swetlana nicht unbedingt das nette Mädchen von nebenan ist, aber genau das macht sie so besonders. Auch ihre Beziehung zu ihrer "Baba" hat mich sehr berührt und die Liebesbeziehung zu Melvy war mal eine interessante Abwechslung. Ich würde es als eine Gangsterlektüre für echte Gangster beschreiben.
B

Burkhard Schröder

"Glamour, Geheimnisse und ein holpriger Start"
Babas Vermächtnis von Michael Hetzner hat mich mit seiner faszinierenden Prämisse und dem versprochenen Einblick in die Welt einer privilegierten Russin in seinen Bann gezogen. Und tatsächlich: Der Roman bietet ein gehobenes Sprachniveau und zeichnet ein detailliertes, stimmiges Bild der Protagonistin Swetlana. Die Nichte des russischen Präsidenten bewegt sich zwischen Gucci und Glamour, ist aber viel mehr als nur eine oberflächliche Erbin. Der Autor beleuchtet ihre Intelligenz, ihr Talent und ihre tiefere Sehnsucht, den letzten Wunsch ihrer Großmutter ("Baba") zu erfüllen – eine Suche, die sie nach Sankt Petersburg führt und von dem mystischen Sternbild des Einhorns geleitet wird. Gerade diese detaillierte Darstellung von Swetlana und ihrer Welt ist die Stärke des Buches, führt aber auch zu einem kleinen Wermutstropen: Die erste Hälfte der Geschichte ist teilweise etwas langatmig. Bis Swetlana tatsächlich in Sankt Petersburg ankommt und ihre Mission beginnt, braucht es etwas Geduld. Man merkt, dass der Autor sich Zeit nimmt, um die Figur aufzubauen. Doch halten Sie durch! Denn sobald die Reise beginnt, nimmt die Handlung rasant Fahrt auf. Die anfängliche Träumerei weicht actionreichen Turbulenzen: Der Mann ihrer Träume entpuppt sich als Reinfall, die Ereignisse überschlagen sich, und Swetlana muss plötzlich vor einer gefährlichen Verbrecherbande fliehen. Ab diesem Punkt entwickelt sich die Geschichte zu einem fesselnden Abenteuer voller Intrigen, unerwarteter Wendungen und der Frage, ob Swetlana ihren Weg finden und das Vermächtnis ihrer Baba erfüllen kann. Ich habe en Roman mit seinen 224 Seiten in der kurzen Zeit bis zur Hälfte im Hörbuch gehört. Wer bereit ist, sich auf den ruhigeren Anfang einzulassen und die detailreiche Charakterzeichnung zu genießen, wird mit einem spannenden und gehoben geschriebenen Roman belohnt, der in der zweiten Hälfte deutlich an Tempo und Thrill gewinnt. Ein vielversprechender Roman über die Suche nach dem wahren Platz im Leben – auch wenn man ihn sich theoretisch schon kaufen könnte. Ein Stern Abzug für die gestreckte Einleitung, aber definitiv eine Leseempfehlung für Liebhaber von komplexen Charakteren und Geschichten mit Tiefgang.
B

Bernd

"Zwischen Poesie und Provokation. Ein Roman mit Fallhöhe"
Ein sprachlich starkes, stellenweise fast brillantes Buch - literarisch, satirisch und voller kluger Anspielungen. Doch genau das macht es an manchen Stellen schwer zu lesen. Nicht, weil es schlecht geschrieben wäre, im Gegenteil - sondern weil es bewusst überzeichnet, drastisch und in seiner Zuspitzung teils schwer zu ertragen ist. Was bleibt, ist ein ungewöhnlicher Roman zwischen Kultur und Kalaschnikow, zwischen Sternbild-Einhorn und Elitegymnasium. Nicht jedes Bild hat mir gefallen. Und manche Sprachempfindung hat mich irritiert oder gar abgestoßen. Aber: Dieses Buch ist weit mehr als eine schrille Milieustudie - es ist ein Versuch, unsere Zeit literarisch herauszufordern. Wer solche Gratwanderungen schätzt, wird mit Tiefgang und Nachhall belohnt.