Dieses Buch hat mich tief beeindruckt. Der düstere Schatten von Santa Caterina ist weit mehr als ein historischer Kriminalroman – es ist eine dichte, beklemmende Reise in die Abgründe von Macht, Glaube und Schuld. Siegfried Maerz entführt in das Cagliari des 18. Jahrhunderts, wo Capitano Mancini nach einem verheerenden Klosterbrand ein Geheimnis entdeckt, das erschütternder ist als alles, was er je gesehen hat. Die Sprache ist kraftvoll, atmosphärisch und zugleich präzise – jede Szene trägt Gewicht. Mir hat besonders gefallen, wie Maerz historische Realität, religiöse Symbolik und psychologische Tiefe miteinander verwebt, ohne je ins Morbide abzugleiten. Das Grauen entsteht nicht durch Blut, sondern durch das unausgesprochene Entsetzen. Ein außergewöhnlich intensiver Roman, der lange nachhallt – verstörend, klug und literarisch brillant. Klare 5-Sterne-Empfehlung.