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Bewertungen

5.0

Basierend auf 3 Bewertungen

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M

Mister Miyagi

"Keine leichte Kost, aber verdammt gut erzählt"
Ich wusste ehrlich gesagt nicht genau, worauf ich mich einlasse – dachte erst, es kommt so eine typische Seefahrer-Geschichte mit ein bisschen Abenteuer und Nostalgie. Stattdessen bekam ich eine knallharte, beklemmende Reise durch den Bauch eines Schiffes, das mehr Hölle als Heimat ist. Die Geschichte ist kurz, aber intensiv. Nichts für zwischendurch, aber genau richtig, wenn man mal was lesen will, das hängen bleibt. Der Schreibstil ist rau, manchmal fast schon rotzig, aber dabei sehr präzise. Man spürt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt – oder sich zumindest verdammt gut in die damalige Zeit hineingedacht hat. Was mir besonders gefallen hat: Kein Kitsch, kein Heldentum, keine große Moralkeule. Nur ein einfacher Typ, der zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war – und dessen Weg man atemlos verfolgt. Manchmal hatte ich echt das Gefühl, mit an Bord zu sein. Nicht schön, aber wirkungsvoll. Fazit: Für alle, die historische Stoffe mögen, aber nicht auf Seemannsgarn stehen. Hart, ehrlich, gut.
G

Gerdes

"Hammer Buch - bin komplett fertig!"
Alter, dieses Buch ist der Wahnsinn! Hab es heute Nacht durchgelesen und konnte einfach nicht aufhören. Dirk ist so ein armer Kerl - wacht betrunken auf einem Schiff auf und merkt: Scheißdreck, jetzt sitze ich hier fest. Der Autor schreibt so krass echt, dass ich das Gefühl hatte, ich bin mit auf diesem stinkenden Schiff. Mir war teilweise richtig schlecht beim Lesen - die ganze Zeit nur Hunger, Krankheit und Tod. Aber ich musste trotzdem weiterlesen, weil man einfach wissen will, wie es ausgeht. Was mich total gepackt hat: Da wird nichts schöngeredet. Die Leute sterben wie die Fliegen, alle sind verzweifelt und keiner wird gerettet. Normalerweise mag ich das nicht, aber hier passt es einfach perfekt. Man merkt richtig, wie beschissen das Leben damals war. Ehrlich gesagt wusste ich vorher gar nicht, dass es so brutal zuging auf diesen alten Schiffen. Jetzt schon. Das Buch hat mich echt mitgenommen und ich denke noch tagelang daran. Wer auf echte Geschichten steht, sollte das unbedingt lesen!

M.A

"Ein Fiebertraum aus Holz, Blut und Salz"
„Die Batavia Novelle“ ist ein Monolog im Magen eines verrottenden Weltsystems – erzählt aus der Perspektive eines Mannes, der nichts wollte außer Arbeit, und der stattdessen in der Fracht verschwunden ist. Dirk van Groesbeek wacht verkatert auf einem VOC-Schiff auf, das ihn – mit Zwischenstopps in Elmina und am Kap – nach Batavia bringen soll. Was folgt, ist eine Chronik des physischen und seelischen Zerfalls. Skorbut, Hunger, religiöser Wahn, koloniale Gewalt – all das wird mit trockenen und wütenderem Ton in Szene gesetzt. Die Sprache ist an manchen Stellen fast zynisch. Der Text setzt auf die Kraft der Beschreibung. Die Bilder sitzen. Man riecht das Schiff, hört das Knarzen der Planken, und manchmal schreit zwischen den Zeilen einer, der nicht mehr schreien kann. Es gibt keine romantische Verklärung, kein didaktischer Zeigefinger. Stattdessen handelt es sich um eine psychologische Nahaufnahme eines historischen Moments, der sehr gut recherchiert ist. Fazit: Ein starker Text, der seine Leser nicht schont. Form, Inhalt und Haltung stimmen.