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Über dieses Buch

Sieben Jahre ist es her, dass Jojo blutend im Wald gefunden wurde - allein. Seine Freunde? Spurlos verschwunden. Seine Erinnerungen? Ausgelöscht. Alarmiert durch eine bedrohliche Nachricht kehrt er nun in seine Heimatstadt zurück. Doch als erneut Menschen an derselben Stelle verschwinden, beginnt sich Jojo zu fragen: Was hat er damals wirklich in den Wäldern gesehen? Und was hat er getan? Während alte Schuld, neue Bedrohungen und verstörende Träume ihn jagen, stößt er auf eine Wahrheit , die besser im Waldboden geblieben wäre. Ein düsterer Psychothriller über Erinnerung, Schuld und dem Grauen, das im Harz lauert.

Bewertungen

4.8

Basierend auf 15 Bewertungen

Neueste Bewertungen

R

Reiner

"spannender Thriller mit langsamen Beginn"
Flüsternde Erinnerungen erzählt eine interessante und sehr spannende Geschichte. Aus dem Großstadtgetümmel heraus ist Jojo gezwungen in seine Heimat, den Harz, zurückzukehren und sich der Vergangenheit zu stellen. Der Autor beschreibt intensiv und sehr detailreich die Gefühlswelten des jungen Mannes zwischen der Suche nach seinen Erinnerungen und Schuldgefühlen. Hinzu kommen die Verdächtigungen nahezu aller und die Erkenntnis bei seiner Suche allein zu sein. Die Story beginnt gemächlich und die Spannung steigt kontinuierlich. Der überwiegend düster und undurchdringlich beschriebene Harz gibt der bedrückenden Handlung die passende Atmosphäre. Das packende und unerwartete Finale sowie einige andere überraschende Wendungen bieten stets Kurzweil. Nicht gefallen hat mit in Teilen der Schreibstil. Man muss nicht immer "meinte ich", "bemerkte ich" oder "sagte ich" hinter Dialoge oder Gedanken setzen, wenn es eindeutig ist. "Mit verengten Augen blickte ich die drei Raubkatzen, wie ich zählte, an." Warum muss da "wie ich zählte" stehen? Das störte für mich oft den Lesefluss und wirkte ein bisschen so, als ob die Sätze künstlich in die Länge gezogen werden sollten. Wenn Eve in der Küche vor Schreck die Kelle fallen ließ muss man nicht unbedingt dazu schreiben, dass sie von der Hand auf den Boden fiel. So viel Vorstellungsvermögen und Schwerkraftkenntnis kann man der Leserin und dem Leser ruhig zutrauen. Die Story und der Spannungsbogen sind super, der Schreibstil ist ausbaufähig. Alles zusammen wären das für mich 3,5 Sterne, was nicht geht, also 4.
S

SK

"Spannend, emotional und tiefgründig – ein besonderer Roman!"
„Flüsternde Erinnerungen“ von Monalishan Santhalingam ist eine fesselnde Mischung aus Psychodrama und Mystery, die einen von Anfang an in ihren Bann zieht. Die Autorin schafft es meisterhaft, Spannung mit emotionaler Tiefe zu verbinden – man fühlt mit Jojo, leidet und rätselt mit ihm über Vergangenheit und Gegenwart. Besonders beeindruckend ist die detailreiche Sprache und die Atmosphäre, die zwischen düster und nachdenklich schwankt. Ein kleiner Stern Abzug, weil manche Passagen etwas lang geraten sind – aber insgesamt ein starkes, berührendes Buch mit viel Herz und psychologischem Feingefühl. Absolute Leseempfehlung für alle, die gerne tief in menschliche Abgründe eintauchen.
B

Bernd

"Tiefgründig, atmosphärisch und berührend"
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Autor erzählt mit beeindruckender sprachlicher Feinfühligkeit die Geschichte eines Mannes, der sich seiner Vergangenheit stellen muss. Eindringlich, spannend und emotional. Die Schauplätze, besonders der Harz, sind so lebendig beschrieben, dass man sie förmlich riechen und spüren kann. Zwischen Schuld, Angst und Hoffnung entsteht ein leises, aber kraftvolles Psychodrama, das lange nachhallt. Ein außergewöhnlich gut geschriebenes Debüt. Tief, bildhaft und absolut lesenswert!
E

Eliza T

"Zwischen Schuld, Nebel und dem Zittern der Fichten"
Ich habe Flüsternde Erinnerungen so gelesen, wie man einen kalten Abend übersteht: mit angehaltenem Atem und der Hand an der Lehne. Dieser Roman ist kein „Whodunit“, er ist ein „Wozu-hältst-du-das-aus?“. Jojo – Physiotherapeut in Hamburg, Sohn, Freund, jemand mit einer Lücke im Kopf – kehrt zurück in die Stadt seiner Kindheit und an den Rand des Harzes. Dort, wo die Achtermannshöhe wie ein schwarzes Loch wirkt, sind vor Jahren seine Freunde verschwunden; er überlebte – ohne Erinnerung. Jetzt verschwinden wieder Menschen. Und jedes Knacken im Unterholz klingt wie eine Anschuldigung. Die Stärke des Buches liegt in der Atmosphäre: diese toten Fichten, der modrige Geruch, die Wegweiser, die plötzlich fehlen – und dazwischen sehr lebendige, widersprüchliche Figuren: die warmherzige Kollegin Eve; der Vater, der tröstet und überfordert; Sarah, erste Liebe und Prüfstein; Kommissar Sailer, der Blick eines Mannes, der zu viel gesehen hat. Die Dialoge erklären wenig, aber verraten viel. Und wenn Jojo vor dem Luchsgehege steht, spürt man, wie einen die Geschichte ans Gitter führt – knapp, aber nicht sensationsheischend. Ja, es gibt Momente, in denen ich mir eine halbe Drehung weniger Pathos gewünscht hätte – gerade weil die leisen Stellen so stark sind. Aber der Ton bleibt insgesamt ehrlich: Der Roman verwechselt Spannung nicht mit Lärm, sondern findet sie im Schuldblick, in der Hand am Geländer, im Satz, der abbricht, weil der Wald zuhört. Mein Eindruck: atmosphärisch dicht, emotional glaubwürdig, mit einem langen Nachhall im Kopf. Ein Buch über Erinnern, das nicht behauptet, alles erklären zu können – und gerade deshalb überzeugt.
S

Sven2803

"Jojo ist kein klassischer Held"
Das Buch hat mich ziemlich gepackt, auch wenn ich am Anfang dachte, das wird so ein typischer „Kleinstadt-Geheimnis-im-Wald“-Thriller. Ist es nicht. Es ist dichter, unruhiger, fast schon beklemmend. Jojo ist kein klassischer Held, eher ein Typ, dem man nicht so ganz traut – und genau das hält einen dran. Diese Mischung aus Schuld, Verdrängung und dieser ständigen Unsicherheit, ob das alles real ist oder bloß in seinem Kopf passiert, funktioniert richtig gut. Der Harz als Schauplatz ist genial gewählt, man spürt förmlich das feuchte Laub und das Schweigen zwischen den Bäumen. Manchmal ist die Sprache etwas überladen, aber sie trägt die Stimmung perfekt. Gegen Ende wird’s heftig, fast zu viel, aber irgendwie passt das zu diesem Gefühl, dass hier niemand wirklich sauber rauskommt. Kein Wohlfühlthriller, sondern einer, der nachhallt und einem kurz Gänsehaut beschert.