Ich fand das Buch unglaublich spannend, weil es komplexe Themen verständlich erklärt und mich selbst zum Denken und Herleiten eigener Definitionen anregt. Besonders beeindruckt hat mich, wie der Autor formale Logik praktisch anwendet. Ich habe viel über Selbstermächtigung im wissenschaftlichen Denken gelernt. Für mich ist es ein anspruchsvoller, aber lohnender Wegweiser durch Mathematik und Philosophie.

Robert G. Henry legt in diesem Werk einen mutigen Versuch vor, die Existenz Gottes mit Mitteln der Mathematik und formaler Logik zu beweisen. Seine Argumentationsweise ist radikal, kompromisslos und in sich konsequent, und sie will keinen Zweifel zulassen. Allerdings ist das Buch sprachlich wie inhaltlich äußerst anspruchsvoll zu lesen. Wer sich darauf einlässt, findet ungewohnte Denkwege und eine konsequente, wenn auch streitbare Herangehensweise. Doch so sehr der Autor eine Zwangslogik konstruieren möchte, bleibt am Ende der Eindruck, dass sich Gott nicht in Kalkül und Definitionen einsperren lässt. Ein mathematischer Beweis kann allenfalls ein Fingerzeig sein. Die persönliche Glaubenserfahrung, das Vertrauen jenseits von Beweisbarkeit, bleibt unverzichtbar. Für mich persönlich bleibt der Glaube nicht das Ergebnis eines Beweises, sondern die Quelle von Vertrauen und Hoffnung. In dieser Freiheit liegt für mich die eigentliche Stärke des Gottesbezugs. Das ist etwas, das keine Formel ersetzen kann.

Dieses Buch ist keine leichte Kost, sondern eine intellektuelle Herausforderung – und genau das macht seinen Reiz aus. Der Autor versucht, die Existenz Gottes mit formallogischen Methoden herzuleiten und verwebt dabei Mathematik, Philosophie und Theologie zu einem komplexen Gedankengebäude. Die Argumentation ist anspruchsvoll und erfordert konzentriertes Lesen, oft auch mehrmaliges Zurückblättern. Wer sich jedoch darauf einlässt, findet zahlreiche spannende Denkanstöße und originelle Perspektiven auf alte Fragen. Besonders interessant ist, dass das Buch nicht nur einen Gottesbeweis skizziert, sondern auch viele andere philosophische Themen berührt. Für Einsteiger in die Thematik könnte es schwer zugänglich sein, da die Gedankengänge recht theoretisch und dicht formuliert sind. Für Leser:innen, die Freude an logischen Herausforderungen und philosophischer Tiefe haben, ist es jedoch ein lohnendes Werk, das noch lange nachhallt. Fazit: Ein ungewöhnliches, anspruchsvolles Buch für alle, die bereit sind, sich mit tiefgehenden logischen Argumentationen auseinanderzusetzen – weniger Unterhaltung, mehr Denkarbeit. Empfehlenswert für philosophisch Interessierte und Theoriefans.