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Lichtbrechung
Ein gnostisches Märchen vom Zerfallen und Ganzwerden
Über dieses Buch
Lichtbrechung erzählt von Menschen in verschiedenen Zeiten, Körpern und Kulturen: eine Unfreie im alten Ägypten, eine Weberin im China der Ming-Dynastie, ein Seher in Kanada, ein Kind im Kloster, eine Neurodivergente der Gegenwart.
Ihre Geschichten greifen ineinander, spiegeln archetypische Erfahrungen und bewegen Fragen nach Erinnerung, Identität und der Rückkehr zur Ganzheit.
Bewertungen
4.9
Basierend auf 16 Bewertungen
Neueste Bewertungen
D
Dominik_G.
"Vielschichtig, berührend und außergewöhnlich erzählt"
es ist ein literarisches Erlebnis über Zeit, Identität und das Menschsein. Das Buch verbindet die Schicksale ganz unterschiedlicher Figuren – von einer Unfreien im alten Ägypten über eine Weberin im China der Ming-Dynastie bis hin zu einer neurodivergenten Frau der Gegenwart.
Die Geschichten verweben sich leise, fast poetisch, zu einem größeren Ganzen. Jede Figur trägt auf ihre Weise dieselbe Sehnsucht in sich: die Suche nach Erinnerung, Zugehörigkeit und innerer Ganzheit. Diese Tiefe macht das Buch einzigartig – man liest nicht einfach eine Handlung, man spürt eine Bewegung durch Raum, Zeit und Bewusstsein.
E
Eliza T
"Philosophischer Roman als Resonanzraum – leuchtend, mutig, eigen"
Lichtbrechung hat mich seltenerweise nicht „durch“ eine Geschichte geführt, sondern in einen Resonanzraum gestellt: Statt linearem Plot entfalten sich kosmische Bilder, Mythenstränge und Inkarnationsfäden – vom spielerischen Prolog mit Joker und „prismatischer Schachtel“ bis zu den Erzählinseln um Yashodhara, Mandadori, den Schamanen, Aemilia in Pompeji, Marwa in Ägypten, Mo Yan in China und Anukampa im Kloster. Der rote Faden ist das, was der Titel verspricht: ein einziges Licht, das sich in unterschiedliche Wesen, Zeiten und Erfahrungen bricht – und dabei die Frage stellt, wie wir ganz werden, ohne unsere Vielfalt zu verlieren.
Formal wagt der Text viel. Er pendelt zwischen poetischer Fiktion, gnostischem Gleichnis, schamanischer Vision und kulturphilosophischer Diagnose (Wetiko als Entfremdungsprinzip, Technik ohne Herz, Sprache als Kolonialisierung des Bewusstseins). Die stärksten Kapitel sind für mich jene, in denen Weltwissen und Körperwissen ineinander greifen: Yashodharas Unterricht mit Bernstein, Smaragd und Bergkristall (Licht, Schliff, Karma); die dornige Datura, die Entgiftung als Erkenntnisarbeit buchstabiert; die Integration am Lichtnetz, wenn Figuren- und Zeitenlinien zusammenfinden. Das hat Kraft, auch weil die Metaphern nicht nur schön, sondern epistemisch sind – sie denken mit.
Ja, die Bildfülle ist üppig. Wer nüchternes Understatement sucht, wird hier nicht wohnen, sondern staunen (und mitunter ringen). Einzelne Passagen hätten eine halbe Umdrehung weniger Pathos vertragen; dafür entschädigt der kompositorische Atem: Motive kehren wieder, laden sich neu auf, verketten sich im Finale zu einem überzeugenden Gedankenbogen von Zerfall, Erinnerung, Integration, Ganzheit.
Unterm Strich: ein eigensinniges, warmes, gedankenscharfes Märchen für Leser:innen, die sich auf Transzendenz als Erzählhaltung einlassen. Nicht zum „Wegdippen“, sondern zum langsamen Lesen – und zum Weiterklingen lassen.
J
Jonas Hellerkamp
"Lichtbrechung"
Ein außergewöhnliches Buch, das viele Zeiten und Kulturen miteinander verbindet. Die verschiedenen Stimmen – von Ägypten bis ins Heute – verweben sich zu einem spannenden Mosaik über Identität und Erinnerung. Poetisch, tiefgründig und gleichzeitig sehr menschlich. Hat mich auch nach dem Lesen noch lange beschäftigt.
K
K. Mir-Shekari
"Auf eine ganz eigene Weise kraftvolles Buch"
„Lichtbrechung“ hat mich richtig mitgenommen – nicht laut, nicht aufdringlich, sondern tief und auf eine ganz eigene Weise kraftvoll. Die verschiedenen Leben, die erzählt werden, wirken wie Spiegel der Seele – mal zerbrechlich, mal stark, immer ehrlich. Ich liebe diese Art von Geschichten, die nicht einfach durchgerattert werden, sondern einen berühren, begleiten und nachhallen. Vieles hat sich angefühlt, als würde es genau zur richtigen Zeit zu mir sprechen. Ein besonderes Buch – nicht für zwischendurch, sondern zum Eintauchen, Spüren, Wiederkommen. Fünf Sterne von Herzen.
S
Stehauffrau
"Zerfall und Erinnerung über Zeit und Raum hinweg"
In episodischen Kapiteln folgen wir verschiedenen Figuren, die in unterschiedlichen Zeiten und Kulturen leben: eine Frau im alten Ägypten, eine Weberin im alten China, ein Kind im Kloster, ein nordamerikanischer Seher und eine neurodivergente Erzählerin der Gegenwart. Was sie verbindet, ist der Verlust eines inneren Kerns – und der langsame, oft schmerzhafte Weg zurück zu sich selbst.
Diese Figuren erleben Isolation, Fremdheit oder spirituelle Krisen – doch in ihrem Erleben zeigen sich universelle Muster. Ihre Geschichten stehen für das kollektive menschliche Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Heilung und Sinn.
Die Erzählstruktur ist bewusst nicht-linear. Sie spiegelt den gnostischen Gedanken des Erinnerns an ein „dahinterliegendes“ Wissen. Die „Lichtbrechung“ im Titel verweist symbolisch auf das Auseinanderfallen des Lichts – und auf den Versuch, dieses wieder zu bündeln.
Lichtbrechung ist für Leser*innen, die sich auf eine symbolreiche, spirituell-philosophische Ebene einlassen möchten. Es passt nicht in ein Genre, sondern öffnet vielmehr einen Erfahrungsraum – zum Reflektieren, Fühlen und Wiedererkennen.
Andrea Morgenrot gelingt mit Lichtbrechung ein literarischer Versuch über das, was uns innerlich zerreißt – und was uns wieder zusammenführt. Es ist kein Roman im herkömmlichen Sinne, sondern ein bewusst erzähltes, poetisches Fragment über Ganzwerdung, Erinnerung und Licht. Wer bereit ist, sich auf eine stille, bildhafte Reise einzulassen, wird in diesem Buch viel finden – vielleicht auch ein Stück von sich selbst.
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