Bewertungen für Lichtbrechung
Lichtbrechung
Ein gnostisches Märchen vom Zerfallen und Ganzwerden
Kundenrezensionen
17 Bewertungen
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D
Dominik_G.
19.10.2025
Vielschichtig, berührend und außergewöhnlich erzählt
es ist ein literarisches Erlebnis über Zeit, Identität und das Menschsein. Das Buch verbindet die Schicksale ganz unterschiedlicher Figuren – von einer Unfreien im alten Ägypten über eine Weberin im China der Ming-Dynastie bis hin zu einer neurodivergenten Frau der Gegenwart.
Die Geschichten verweben sich leise, fast poetisch, zu einem größeren Ganzen. Jede Figur trägt auf ihre Weise dieselbe Sehnsucht in sich: die Suche nach Erinnerung, Zugehörigkeit und innerer Ganzheit. Diese Tiefe macht das Buch einzigartig – man liest nicht einfach eine Handlung, man spürt eine Bewegung durch Raum, Zeit und Bewusstsein.
E
Eliza T
10.10.2025
Philosophischer Roman als Resonanzraum – leuchtend, mutig, eigen
Lichtbrechung hat mich seltenerweise nicht „durch“ eine Geschichte geführt, sondern in einen Resonanzraum gestellt: Statt linearem Plot entfalten sich kosmische Bilder, Mythenstränge und Inkarnationsfäden – vom spielerischen Prolog mit Joker und „prismatischer Schachtel“ bis zu den Erzählinseln um Yashodhara, Mandadori, den Schamanen, Aemilia in Pompeji, Marwa in Ägypten, Mo Yan in China und Anukampa im Kloster. Der rote Faden ist das, was der Titel verspricht: ein einziges Licht, das sich in unterschiedliche Wesen, Zeiten und Erfahrungen bricht – und dabei die Frage stellt, wie wir ganz werden, ohne unsere Vielfalt zu verlieren.
Formal wagt der Text viel. Er pendelt zwischen poetischer Fiktion, gnostischem Gleichnis, schamanischer Vision und kulturphilosophischer Diagnose (Wetiko als Entfremdungsprinzip, Technik ohne Herz, Sprache als Kolonialisierung des Bewusstseins). Die stärksten Kapitel sind für mich jene, in denen Weltwissen und Körperwissen ineinander greifen: Yashodharas Unterricht mit Bernstein, Smaragd und Bergkristall (Licht, Schliff, Karma); die dornige Datura, die Entgiftung als Erkenntnisarbeit buchstabiert; die Integration am Lichtnetz, wenn Figuren- und Zeitenlinien zusammenfinden. Das hat Kraft, auch weil die Metaphern nicht nur schön, sondern epistemisch sind – sie denken mit.
Ja, die Bildfülle ist üppig. Wer nüchternes Understatement sucht, wird hier nicht wohnen, sondern staunen (und mitunter ringen). Einzelne Passagen hätten eine halbe Umdrehung weniger Pathos vertragen; dafür entschädigt der kompositorische Atem: Motive kehren wieder, laden sich neu auf, verketten sich im Finale zu einem überzeugenden Gedankenbogen von Zerfall, Erinnerung, Integration, Ganzheit.
Unterm Strich: ein eigensinniges, warmes, gedankenscharfes Märchen für Leser:innen, die sich auf Transzendenz als Erzählhaltung einlassen. Nicht zum „Wegdippen“, sondern zum langsamen Lesen – und zum Weiterklingen lassen.
J
Jonas Hellerkamp
02.10.2025
Lichtbrechung
Ein außergewöhnliches Buch, das viele Zeiten und Kulturen miteinander verbindet. Die verschiedenen Stimmen – von Ägypten bis ins Heute – verweben sich zu einem spannenden Mosaik über Identität und Erinnerung. Poetisch, tiefgründig und gleichzeitig sehr menschlich. Hat mich auch nach dem Lesen noch lange beschäftigt.
K
K. Mir-Shekari
01.10.2025
Auf eine ganz eigene Weise kraftvolles Buch
„Lichtbrechung“ hat mich richtig mitgenommen – nicht laut, nicht aufdringlich, sondern tief und auf eine ganz eigene Weise kraftvoll. Die verschiedenen Leben, die erzählt werden, wirken wie Spiegel der Seele – mal zerbrechlich, mal stark, immer ehrlich. Ich liebe diese Art von Geschichten, die nicht einfach durchgerattert werden, sondern einen berühren, begleiten und nachhallen. Vieles hat sich angefühlt, als würde es genau zur richtigen Zeit zu mir sprechen. Ein besonderes Buch – nicht für zwischendurch, sondern zum Eintauchen, Spüren, Wiederkommen. Fünf Sterne von Herzen.
S
Stehauffrau
30.09.2025
Zerfall und Erinnerung über Zeit und Raum hinweg
In episodischen Kapiteln folgen wir verschiedenen Figuren, die in unterschiedlichen Zeiten und Kulturen leben: eine Frau im alten Ägypten, eine Weberin im alten China, ein Kind im Kloster, ein nordamerikanischer Seher und eine neurodivergente Erzählerin der Gegenwart. Was sie verbindet, ist der Verlust eines inneren Kerns – und der langsame, oft schmerzhafte Weg zurück zu sich selbst.
Diese Figuren erleben Isolation, Fremdheit oder spirituelle Krisen – doch in ihrem Erleben zeigen sich universelle Muster. Ihre Geschichten stehen für das kollektive menschliche Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Heilung und Sinn.
Die Erzählstruktur ist bewusst nicht-linear. Sie spiegelt den gnostischen Gedanken des Erinnerns an ein „dahinterliegendes“ Wissen. Die „Lichtbrechung“ im Titel verweist symbolisch auf das Auseinanderfallen des Lichts – und auf den Versuch, dieses wieder zu bündeln.
Lichtbrechung ist für Leser*innen, die sich auf eine symbolreiche, spirituell-philosophische Ebene einlassen möchten. Es passt nicht in ein Genre, sondern öffnet vielmehr einen Erfahrungsraum – zum Reflektieren, Fühlen und Wiedererkennen.
Andrea Morgenrot gelingt mit Lichtbrechung ein literarischer Versuch über das, was uns innerlich zerreißt – und was uns wieder zusammenführt. Es ist kein Roman im herkömmlichen Sinne, sondern ein bewusst erzähltes, poetisches Fragment über Ganzwerdung, Erinnerung und Licht. Wer bereit ist, sich auf eine stille, bildhafte Reise einzulassen, wird in diesem Buch viel finden – vielleicht auch ein Stück von sich selbst.
P
P.Strelow
22.09.2025
Tiefgründig, poetisch – und überraschend zugänglich
„Lichtbrechung“ ist kein Buch zum schnellen Durchlesen, eher eins, bei dem man immer wieder Pause macht, weil bestimmte Sätze nachhallen. Die Autorin verknüpft Leben aus völlig unterschiedlichen Zeiten und Kulturen – und trotzdem ergibt es am Ende ein stimmiges Ganzes. Manche Passagen haben mich richtig getroffen, andere eher leise begleitet. Der Schreibstil ist schön poetisch, aber trotzdem leicht zu lesen. Für alle, die Lust haben, ein bisschen tiefer einzutauchen und sich Zeit fürs Nachdenken zu nehmen, eine klare Empfehlung.
D
Daniel G.
10.09.2025
Poetisch, tiefgründig und berührend
Ein außergewöhnliches Buch, das Geschichten über verschiedene Zeiten und Kulturen kunstvoll miteinander verbindet. Jede Figur trägt ihre eigene Tiefe und Symbolik, und zusammen entsteht ein vielschichtiges Bild über Identität, Erinnerung und die Suche nach Ganzheit. Sprachlich fein und voller Bedeutung – ein Märchen für den Kopf und das Herz.
T
Tom Kreuzer
04.09.2025
Empfehlung
Das Buch ist nicht nur eine Sammlung von Erzählungen, sondern ein gnostisches Märchen, das tief ins Innere führt. Es lädt dazu ein, sich selbst in den Spiegelungen wiederzuerkennen und Fragen nach Sinn, Zugehörigkeit und Heilung neu zu stellen. Eine faszinierende, zarte und zugleich kraftvolle Lektüre, die noch lange nachhallt.
S
Sonja Barbara Oshege
04.09.2025
Poetisch, tiefgründig und transformierend – ein literarisches Juwel
„Lichtbrechung“ ist kein klassischer Roman, sondern eine poetische Reise durch Bewusstsein, Mythos und innere Transformation. Andrea Morgenrot verwebt Märchenmotive, gnostische Elemente und philosophische Fragen zu einem literarischen Geflecht, das gleichermaßen Kopf und Herz anspricht.
Die Sprache ist bildhaft, atmosphärisch und fast tranceartig, sodass man beim Lesen innehält und nachspürt. Jede Figur – von der Weberin bis zum Schamanen – steht sinnbildlich für universelle Themen wie Fragmentierung, Identität und Heilung. Jedes Kapitel eröffnet eine neue Dimension, die zum Weiterdenken und Wiederlesen einlädt.
Dieses Buch ist kein Fast-Food-Roman, sondern eine Einladung, sich bewusst auf eine tiefere Reise einzulassen. Es belohnt Leser:innen, die Literatur als Spiegel der eigenen Seele verstehen und Freude daran haben, zwischen Märchen, Philosophie und Spiritualität zu wandern.
Fazit: Ein außergewöhnlicher, sprachlich brillanter Roman über Zerfall und Ganzwerden. Inspirierend, bewegend und perfekt für alle, die Geschichten lieben, die lange nachklingen.
J
J. B.
03.09.2025
Poetische Reise zwischen Fragment und Ganzheit
Das Buch entfaltet eine literarisch dichte und symbolreiche Erzählung, die sich an der Schnittstelle von Märchen, Mythos und philosophischem Roman bewegt. Es verbindet historische Schauplätze, spirituelle Traditionen und individuelle Innenwelten zu einem vielschichtigen Geflecht aus Geschichten, die archetypische Erfahrungen widerspiegeln. Auffällig ist die Sprache: poetisch, stellenweise visionär und durchsetzt mit starken Bildern, die das Thema von Fragmentierung und Ganzwerdung atmosphärisch transportieren. Die verschiedenen Figuren – von der Weberin bis zum Schamanen – stehen stellvertretend für universelle Fragen nach Erinnerung, Identität und Transformation.
Das Werk erfordert eine aufmerksame und kontemplative Lektüre, da es nicht auf schnelle Unterhaltung, sondern auf Resonanz und innere Reflexion angelegt ist. Wer sich darauf einlässt, findet eine originelle literarische Erfahrung, die weit über das Erzählerische hinausgeht und philosophische Dimensionen eröffnet. Insgesamt überzeugt das Buch durch Tiefe, sprachliche Gestaltungskraft und einen eigenständigen Zugang zu zeitlosen Themen.