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Vergrabene Jugend Vergrabene Jugend

Vergrabene Jugend

Ein Roadtrip zur Wahrheit

Über dieses Buch

Das Jahr 2016; Martin Wöller, ein 56-jähriger Architekt aus dem Saarland, leidet unter Albträumen und Schuldgefühlen, die ihn seit vielen Jahren plagen. In der Praxis seiner Psychiaterin Frau Dr. Neuhardt erfährt er, dass seine Probleme mit einer Urlaubsreise nach Südfrankreich im Jahr 1976 verbunden sind. Um sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, mietet er einen Oldtimer, und fährt die gleiche Route, die sein Vater damals genommen hat.

 

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen: der Gegenwart im Jahr 2016 und der Vergangenheit im Jahr 1976. Im Jahr 1976 fährt die Familie Wöller mit einem bronzefarbenen Opel Rekord nach Hyères. Martins Vater, ein strenger Lehrer, fährt, während seine verträumte Mutter auf dem Beifahrersitz Süßigkeiten verteilt. Sie nehmen die Route Nationale und erreichen nach einer langen Nachtfahrt ihr Ziel. Martin ist 16 Jahre alt und entdeckt seine Sexualität. Er verliebt sich in Stephanie, ein Mädchen auf dem Campingplatz, aber beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit Isabelle, einer mysteriösen Frau auf einer Yacht.

 

Während seiner Erkundungen auf der Halbinsel, bemerkt Martin Isabelle, die ihn anscheinend verfolgt. Sie spricht ihn an und verführt ihn, in der Annahme, er sei bereits 18 Jahre alt. Ihre Beziehung wird intensiv, doch Martin bemerkt Blutergüsse und Narben auf ihrem Körper. Isabelles Ehemann stirbt plötzlich, und ein Polizist, Capitaine Sechel, verdächtigt Martin, in den Vorfall verwickelt zu sein.

 

In der Gegenwart reist Martin mit dem restaurierten Opel erneut nach Hyères. Mit jedem Kilometer kommen mehr Erinnerungen zurück. Er besucht Orte aus seiner Erinnerung. Er spürt Isabelle auf, die jetzt mit Capitaine Sechel verheiratet ist. Sie laden ihn ein und erklären die Ereignisse von 1976. Martins vermeintliche Schuld wird entkräftet: Isabelles Ehemann hat sie misshandelt und ist während eines Handgemenges im Sturm auf der Yacht von einem Mastbaum erschlagen worden.

 

Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter: Martin findet nach Jahren der inneren Qual Frieden, während Isabelle von ihrer Vergangenheit befreit wird. Martin reist nach Hause. Seine Schuldgefühle verschwinden, und er findet endlich zu sich selbst. Er entdeckt eine andere, reale Schuld gegenüber Stephanie.

 

Der Roman wird aus der dritten Person erzählt, wobei der Fokus sowohl auf Martins Gedanken und Gefühlen als auch auf den Erinnerungen seiner Jugend liegt.

Bewertungen

5.0

Basierend auf 3 Bewertungen

Neueste Bewertungen

S

Sven2803

" Zeitsprünge zwischen 2016 und 1976 sind klar"
Hab das Buch gelesen und fand’s richtig gut aufgebaut. Diese Mischung aus Roadtrip, Erinnerung und innerer Aufarbeitung funktioniert echt stark. Martin Wöller, Mitte fünfzig, will endlich verstehen, warum ihn diese Albträume seit Jahren nicht loslassen, und fährt einfach die alte Route seiner Familie nochmal ab. Das ist nicht nur eine Reise durch Frankreich, sondern durch sein eigenes Gedächtnis. Die Zeitsprünge zwischen 2016 und 1976 sind klar, nie verwirrend, und man spürt, wie die Puzzleteile langsam zusammenrücken. Die Szenen aus der Jugend sind total bildhaft – Sonne, Meer, erste Liebe, aber auch dieses Unbehagen, das immer stärker wird. Die Affäre mit Isabelle ist der Punkt, an dem alles kippt, und das hängt wie ein Schatten über seinem späteren Leben. Sprachlich ruhig, manchmal fast distanziert, aber genau das passt. Kein lautes Buch, sondern eins, das leise weh tut und sich ehrlich mit Erinnerung und Schuld beschäftigt.
C

Chiara Anselmi

"Gelungene Reise in die Vergangenheit"
Martin, ein Architekt Mitte 50, wird von Albträumen geplagt, die mit einem Familienurlaub aus seiner Jugend zusammenhängen. Auf Anraten seiner Psychiaterin fährt er die gleiche Route nach Südfrankreich noch einmal ab – im Oldtimer, allein mit seinen Erinnerungen. Das Buch springt dabei zwischen 2016 und 1976 hin und her, und genau das macht es spannend. Man erfährt scheibchenweise, was damals wirklich passiert ist, während der 16-jährige Martin sich in zwei Frauen verliebt und irgendwas Entscheidendes geschieht.
G

Gerdes

"Ein Roadtrip in die eigene Vergangenheit"
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Es geht um Martin Wöller, einen Architekten Mitte 50, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Konkret geht es um einen Urlaub in Südfrankreich im Jahr 1976, der sein Leben geprägt hat. Um endlich Frieden zu finden, fährt Martin die alte Route seines Vaters in einem Oldtimer nach Hyères. Die Geschichte wechselt dabei geschickt zwischen der Gegenwart (2016) und der Vergangenheit (1976). Besonders gut hat mir gefallen, wie der Autor die Atmosphäre der beiden Zeitebenen einfängt. Die 70er-Jahre-Reise mit dem strengen Vater und der verträumten Mutter, die erste Liebe und die heimliche Affäre – das alles fühlt sich unglaublich echt und lebendig an. Martin als Figur ist sehr gut gezeichnet: Man spürt seine innere Zerrissenheit und die Last der Schuldgefühle.