Bewertungen für Vermächtnis
Vermächtnis
Aufbruchstimmung in einer düsteren Vision
Kundenrezensionen
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Alle Bewertungen
E
Eliza T
08.11.2025
Aufbruch aus Staub und Stille
Ein eindringlicher, überraschend menschlicher Dystopie-Roman: Wir folgen Erdbeobachter Marro über den „Tag der letzten Hoffnung“ hinaus—durch roten Marsstaub, starre Rituale und eine leise, zähe Sehnsucht nach Heimkehr. Der Text verbindet große Ideen (Kollaps der Erde, Spaceferry-Missionen, Gesellschaft unter der Kuppel) mit intimen Momenten: Schuld, Mut, kleine Gesten der Fürsorge. Besonders stark sind die Szenen an der Sternwarte und die Mars-Debatten zwischen Warten und Handeln—hier wird aus Vision echte Spannung. Für mich: Hoffnung im Grau, mit Bildern, die lange nachglimmen.
J
J. B.
05.11.2025
Zwischen Mars-Lethargie und Rückkehrhoffnung – ruhige Dystopie mit philosophischem Unterton
„Vermächtnis“ entwirft ein Zukunftsszenario, in dem die Menschheit zwischen resignativer Stagnation und neuem Aufbruch steht. Die Geschichte bewegt sich über zwei Zeitebenen und verbindet den sterbenden Mars-Alltag mit den langfristigen Folgen früherer Generationenreisen. Der Roman arbeitet vor allem über lange Gedankenpassagen, ruhige Beobachtungen und verzichtete weitgehend auf schnelle dramaturgische Wendungen. Inhaltlich entsteht eine Mischung aus Dystopie, Existenzreflexion und leiser Hoffnung – ohne Actionfokus und ohne klassische Science-Fiction Technikdominanz.
Stärken liegen im atmosphärischen Weltenbau und in der konsequenten, entschleunigten Erzählweise, die das Lethargische der Figuren spiegelt. Teilweise wirken Passagen sehr lang, stellenweise repetitiv – was zu einem bewussten Stilmittel passen kann, aber Geduld beim Lesen verlangt.
Für Leser:innen geeignet, die nach ruhiger, philosophisch gefärbter Sci-Fi suchen, nicht nach Space-Opera Dynamik.
G
Gerdes
01.11.2025
Düstere Sci-Fi mit viel Tiefgang
Das Buch erzählt in zwei parallelen Zeitsträngen vom Schicksal der Menschheit: einmal die Nachfahren auf dem Mars, die nach Jahrtausenden ein Signal von der Erde empfangen und die Rückkehr vorbereiten. Und dann die ursprüngliche Spaceferry 1 aus dem 22. Jahrhundert, die optimistisch zu neuen Welten aufgebrochen ist. Was mich wirklich gepackt hat, ist diese melancholische Grundstimmung – keine typische Space-Action, sondern eher eine nachdenkliche Geschichte über Hoffnung, Scheitern und was es bedeutet, wenn die Menschheit ihre Heimat verliert.
A
Advocat HH
27.10.2025
Ein faszinierendes Buch, das Zukunftsvision und Menschlichkeit verbindet.
Hab ds Buch gerne gelesen, sehr spannend und vielseitig. Es verbindet Zukunftsvision und Menschlichkeit . Die Idee, dass die Erde nach Jahrtausenden wieder ein Lebenszeichen gibt, hat mich total gepackt. Ich mochte besonders, wie sich die beiden Erzählstränge nach und nach verweben. Eine ruhige, aber tiefgehende Science-Fiction-Geschichte, die mich noch eine Weile nachdenklich machte.
C
Chiara Anselmi
23.10.2025
düsteren Vision
Das Buch "Vermächtnis: Aufbruchstimmung in einer düsteren Vision" erzählt zwei spannende Geschichten: eine über die Rückkehr der Marsbewohner zur Erde nach tausenden Jahren und eine andere über die Reise der Spaceferry 1 auf der Suche nach neuen Welten. Die zwei Zeitstränge machen die Handlung abwechslungsreich und halten die Spannung aufrecht. Besonders gefallen hat mir der Schreibstil, der angenehm zu lesen ist und eine Atmosphäre von Hoffnung und Herausforderungen schafft. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, Teil eines großen Abenteuers zu sein, das gleichzeitig zum Nachdenken anregt.
E
Elke
03.11.2025
Ein kraftvolles Vermächtnis zwischen Hoffnung, Untergang und Neubeginn
Reiner Künzels „Vermächtnis – Aufbruchstimmung in einer düsteren Vision“ ist ein tiefsinniger, dystopischer Roman, der Zukunft und Vergangenheit auf beklemmend realistische Weise miteinander verknüpft.
Die Geschichte spielt auf dem Mars, viele Jahrtausende nach dem Untergang der Erde. Der alte Marro ist der letzte Erdbeobachter – ein Mann, der Monat für Monat zur Sternwarte fährt, um die Erde zu betrachten, obwohl sie längst tot scheint. Er ist der Hüter einer Tradition, der Wächter einer aussterbenden Hoffnung. Doch an einem besonderen Tag sieht er etwas, das alles verändern könnte: ein grüner Fleck auf dem grauen Planeten Erde.
Parallel dazu steht Korom, ein junger Visionär, für den die Rückkehr zur Erde nur ein Relikt der Vergangenheit ist. Er will den Mars zu einer neuen Heimat formen, die Menschheit neu erfinden. Zwischen diesen beiden Figuren entspinnt sich ein intensives Spannungsfeld aus Glauben, Wissenschaft, Macht und Erinnerung.
Künzel gelingt es, mit eindringlicher Sprache und ruhigem Erzählfluss eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl trostlos als auch hoffnungsvoll wirkt. Seine Szenen entfalten sich in klarer, oft sachlicher Sprache – und gerade dadurch entsteht emotionale Tiefe. Die Mischung aus Science-Fiction, philosophischer Reflexion und humanistischer Vision macht das Buch zu einem ungewöhnlichen Leseerlebnis.
Stärken:
Dichte, bildhafte Sprache mit starkem emotionalen Unterton
Gesellschaftskritik, die ohne moralischen Zeigefinger auskommt
Originelles Zukunftsszenario mit klassischer Science-Fiction-Anmutung
Eindrückliche Figurenkontraste (Marro vs. Korom)
Schwächen:
Teilweise lange technische und historische Rückblenden bremsen den Lesefluss etwas
Wenige Dialoge, dadurch mitunter distanzierte Figurenwirkung