Bewertungen für Wir schaffen das

Wir schaffen das

Wir schaffen das

Eine sozialphilosophische Betrachtung gesellschaftlicher Verhältnisse

Kundenrezensionen

4.9 von 5
11 Bewertungen
5 Sterne
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4 Sterne
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Alle Bewertungen

E

Eliza T

02.12.2025
Ein wichtiges, mutiges und sehr menschliches Buch
Wir schaffen das hat mich beeindruckt. Der Autor verbindet fachliches Wissen mit persönlicher Erfahrung und schafft damit einen ehrlichen Blick auf die Realität junger Flüchtlinge – jenseits politischer Schlagworte. Besonders berührend ist die Geschichte von Lovejeet, die zeigt, welche Kraft und Würde in einzelnen Biografien steckt. Das Buch öffnet Perspektiven, statt zu urteilen, und schenkt Verständnis, wo oft nur Debatten geführt werden. Ein wertvoller Beitrag für alle, die unsere Gesellschaft wirklich verstehen wollen.
G

Gerdes

02.12.2025
Ehrlich, unbequem und irgendwie wichtig
Wirtz schreibt über das, was nach den großen Versprechen von 2015 wirklich passiert ist – nicht aus der Politikerecke, sondern aus der Jugendhilfe, wo er selbst jahrelang gearbeitet hat. Im Zentrum steht die Geschichte eines minderjährigen Geflüchteten, an der er aufzeigt, wo Integration gelingt und wo sie krachend scheitert. Das liest sich stellenweise anstrengend, weil es eben nicht die einfachen Antworten gibt, die man sich manchmal wünscht.
P

Petra Pereira

02.12.2025
Wir schaffen das‘ und der harten Realität – ein wichtiger Erfahrungsbericht aus der Jugendhilfe
Furin Theodor Wirtz verbindet in diesem Buch politische Debatte und gelebten Berufsalltag auf eine eindringliche Weise. Ausgehend von Angela Merkels Satz „Wir schaffen das“ zeigt er sehr konkret, wo Integrationsprozesse gelingen – und wo sie an Systemgrenzen, Überforderung und gesellschaftlicher Verrohung scheitern. Besonders stark sind die Passagen, in denen er die Geschichte eines minderjährigen Flüchtlings nachzeichnet und damit den großen Begriffen wie Solidarität, Verantwortung und Gerechtigkeit ein Gesicht gibt. Zentral ist dabei der Fokus auf biografische Arbeit als Basiskompetenz im Hilfeprozess: Wirtz macht nachvollziehbar, warum es nicht reicht, kurzfristig „Probleme zu managen“, sondern warum Verstehen der Lebensgeschichte und gemeinsame Zukunftsperspektiven entscheidend sind. Das Buch ist weniger eine neutrale Analyse, sondern ein persönlich geprägter, engagierter Beitrag, der die Spannungen zwischen politischen Versprechen und sozialer Wirklichkeit deutlich benennt. Wer die Jugendhilfe, Integrationsarbeit und den Zustand unserer Demokratie nicht nur abstrakt diskutieren, sondern aus der Sicht eines Praktikers verstehen möchte, findet hier einen nachdenklich machenden, stellenweise unbequemen, aber wichtigen Einblick.“
R

RS

26.11.2025
Ein notwendiges, mutiges und tief bewegendes Buch
Dieses Buch trifft mitten ins Zentrum einer Debatte, die oft laut geführt, aber selten wirklich verstanden wird. Der Autor schafft es, ein hochkomplexes Feld so greifbar zu machen, dass man als Leser plötzlich mitten in der Realität der Betroffenen steht. Die biografischen Einblicke, präzise, ungeschönt und respektvoll, erzeugen eine Nähe, die nachhallt, ohne je voyeuristisch zu werden. Gleichzeitig verbindet das Buch diese persönlichen Perspektiven mit einer analytischen Tiefe, die man in der öffentlichen Diskussion vergeblich sucht. Es zeigt nicht nur, was im System schiefläuft, sondern auch, wie schwer es für alle Beteiligten ist, in den bestehenden Strukturen überhaupt wirksam zu handeln. Besonders einprägsam ist die reflektierende Haltung: Sie zwingt dazu, vermeintlich klare Meinungen neu zu überdenken. Genau darin liegt die Kraft des Textes. Er öffnet Räume, statt sie zu schließen, und erzeugt eine Spannung, die nicht aus Ereignissen, sondern aus Erkenntnissen entsteht. Ein Buch, das man nicht weglegt, ohne verändert zu sein.
S

Sven2803

26.11.2025
so eine stille Hartnäckigkeit, die ich irgendwie mochte
Ich hab das Buch von Wirtz gelesen und musste öfter mal eine Pause machen, weil es einen doch mehr packt, als man vorher denkt. Er schreibt nicht theoretisch von oben herab, sondern so, wie jemand spricht, der wirklich jahrelang im Trubel der Jugendhilfe gesteckt hat. Man merkt die Müdigkeit an manchen Stellen, aber auch . Die Geschichte des geflüchteten Jugendlichen zieht sich wie ein roter Faden durch alles und hat mich öfter an eigene Begegnungen erinnert, nicht immer angenehme. Wirtz zeigt ziemlich nüchtern, wo das System hinkt und wo wir uns als Gesellschaft gern was vormachen. Gleichzeitig wirkt das nie wie ein Rundumschlag, eher wie ein tastender Versuch, ehrlich hinzuschauen, auch wenns weh tut. Seine Gedanken zur biografischen Arbeit fand ich überraschend hilfreich, obwohl ich da zuerst skeptisch war. Ein paar Stellen lesen sich etwas holprig, aber genau das macht das Buch nahbar. Ein kleiner Rechtschreibfehler ist mir auch hängen geblieben, aber stört null.
S

Schnuffel

25.11.2025
"Wir schaffen das“ – und ja, dieses Buch schafft mich auch ein bisschen
Normalerweise – so sagt mein innerer Rezensent mit der Hornbrille – fängt man bei Bewertungen ja mit den guten Punkten an. Mache ich hier bewusst nicht. Denn die leicht kritischen Punkte liegen am Anfang des Buches wie ein liegengebliebener Einkaufswagen auf dem Supermarktparkplatz: Man stolpert erst mal drüber, denkt kurz „Na super“ – und dann geht’s weiter. Erster Stolperer: Cover und Titel. Ich sah „Wir schaffen das“ und dachte: Oha. Merkel. Migration. Vielleicht ein bisschen „Ich bin nicht rechts, aber…“ – kennt man ja, diese Sätze, die immer ganz harmlos anfangen und dann plötzlich wie ein politisches Überraschungsei explodieren. Meine Hände zitterten schon in Vorahnung. Ich erwog, das Buch vorsichtshalber mit Grillanzündern zu umstellen. Doch dann haut Wirtz einfach rein. So rein, dass ich kurz Sorge hatte, andere könnten das Buch zu früh weglegen. Was schade wäre. Denn es ist verdammt – VERDAMMT – gut. Warum? Geduld, Mensch. Kommt gleich. Ja, es gibt Fachbegriffe. Und Abkürzungen. Und Passagen, bei denen Menschen, die ihre politische Bildung hauptsächlich aus der Bild (oder für Intellektuelle: der FAZ) beziehen, spontan Schnappatmung bekommen könnten. Aber das war’s dann auch schon mit den Kritikpunkten. Ab hier geht die Party ab. Wirtz schafft es – und das schaffen wirklich nicht viele – politische Themen aus allen menschlichen Perspektiven zu betrachten. Nicht nur quer, auch längs und diagonal. Das ist schon fast Kunst. Dazu Beispiele, die nicht im Klischeesaft baden. Kein „Die Deutschen sind so, die typischen Ausländer sind so“ – sondern echte Menschen. Unverpackt, unpasteurisiert, roh belassen. Politische Neutralität? Gibt’s nicht. Aber Wirtz findet eine Linie, die weder rechts noch links abbiegt, sondern mitten durch den Text pflügt wie ein sehr gut informierter Rasenmäher, der sich am Grundgesetz orientiert. Respekt. Auch das gelingt nur wenigen, die sich auf das Schlachtfeld der politischen Debatten trauen, ohne einen Helm aus Verschwörungstheorien aufzusetzen. Und wenn es um Leute geht, die die Verfassung ablehnen – da hört die Neutralität bei ihm auch konsequent auf. Sehr gut. Sollte sie auch. Während ich las, bettelte ich innerlich um ein persönliches Schlusswort von Wirtz. Und es kam. Und es knallte. Nicht wie ein Böller an Silvester, sondern wie die Erkenntnis, dass man vielleicht doch noch in diesem Land wohnen möchte. Er spricht Dinge an, die ich mich beim Frühstückskaffee frage: Warum schaffen andere Länder Dinge, die Deutschland nicht schafft? Und nein, er meint nicht Jamaika oder Japan, sondern unsere direkten Nachbarn, bei denen man theoretisch mit dem Fahrrad rüberfahren könnte, wenn man nicht so eine deutsche Bürokratiemüdigkeit hätte. Fazit: Wer dieses Thema wirklich verstehen will, sollte dieses Buch lesen. Sich durch die ersten Seiten kämpfen, ja – da müssen wir alle durch. Aber es wird mit jeder Seite besser. Klarer. Menschlicher. Und am Ende denkt man: Vielleicht schaffen wir’s ja wirklich. Irgendwann.
T

Tom Kreuzer

24.11.2025
Empfehlung
Besonders hervorzuheben ist die Verbindung von konkreten Fallbeispielen mit sozialphilosophischer Reflexion. Die Geschichte des minderjährigen Flüchtlings macht die oft abstrakt geführten Debatten greifbar und menschlich, ohne dabei belehrend oder moralisierend zu wirken. Wirtz schreibt klar, reflektiert und zugleich mit spürbarer Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit.
C

Canopus

24.11.2025
Authentischer Blick hinter die Kulissen der Jugendhilfe – gesellschaftlich hochrelevant
"Wir schaffen das!" – mit diesen Worten rief Angela Merkel 2015 zur Zuversicht in einer Zeit historischer Herausforderungen auf. Eine Welle der Solidarität ging durch Deutschland. Doch was ist aus diesem Aufbruch geworden? Dieses Buch geht der Frage nach, warum die damals gegebene Hoffnung und die politischen Versprechen oft an den Realitäten scheitern – und was das über den Zustand unserer Gesellschaft verrät. Der Autor Furin Theodor Wirtz, selbst langjähriger Sozialarbeiter und Amtsvormund, nimmt seine Leser:innen mit in die tägliche Praxis der Jugendhilfe: zwischen gelingender Integration, scheiternden Versuchen, biografischen Brüchen und den Grenzen eines Systems, das unter Druck steht. Anhand konkreter Erfahrungen und der Geschichte eines minderjährigen Flüchtlings entfaltet sich eine tiefgehende Reflexion über Solidarität, Verantwortung, Verrohung und die wachsende Kluft zwischen politischen Idealen und sozialer Wirklichkeit. Dabei richtet sich der Blick nicht nur auf Migration, sondern auf die Frage, wie wir heute als Gesellschaft zusammenleben – und was nötig wäre, um das "Wir schaffen das" mit neuem Leben zu füllen. Wirtz möchte mit seinem Buch zeigen, wie Biografische Arbeit mit zu betreuenden Personen als Basiskompetenz für einen gelungenen Hilfeprozess verstanden werden muss. Für ihn betrifft diese Arbeitsweise den gesamten sozialen Bereich der Gesellschaft bis hin zum Umgang untereinander der Menschen in derselben. Mit der Arbeit an der eigenen Biografie bearbeitet das Individuum nicht nur seinen jetzigen Standort, sondern versucht den Weg bis dorthin zurückzuverfolgen und neue konstruktive Wege in die Zukunft zu entwerfen. Ein eindringlicher, persönlich geprägter Beitrag zur sozialphilosophischen Debatte über Gerechtigkeit, Integration und das fragile Fundament unserer Demokratie. Weniger lesen
W

Walter Markert

22.11.2025
Fundierte sozialphilosophische Analyse mit starkem Praxisbezug
Ich habe „Wir schaffen das“ mit großer Aufmerksamkeit gelesen – und selten ein Sachbuch erlebt, das persönliche Berufserfahrung, gesellschaftliche Analyse und sozialphilosophische Fragen so stimmig verbindet. Schon das Vorwort hat mich abgeholt: Die Beschreibung der Ankunftszeit 2015, der Willkommenswelle und der ersten Herausforderungen wirkt authentisch und sehr nah am Geschehen. Besonders intensiv fand ich den Fall Lovejeet. Der Autor beschreibt seine Fluchtgeschichte, seinen Alltag in der Jugendhilfe und die vielen Hürden im deutschen System so detailliert, dass man die Spannung zwischen Hoffnung und Enttäuschung unmittelbar spürt (Kap. 2). Stark ist auch die Darstellung der Lebenslage unbegleiteter Minderjähriger: Trauma, Kulturschock, der Verlust von Familienstrukturen und die Schwierigkeit, in einem völlig neuen Raum Fuß zu fassen (Kap. 4.1–4.4). Die Beschreibung der „erstarrten Bewegung“ beim Ankommen hat mich besonders berührt. Gleichzeitig gefällt mir, wie klar der Autor benennt, wo Verwaltung und Politik an ihre Grenzen stoßen, wo gute Absichten scheitern und wo gesellschaftliche Spannungen entstehen. Trotzdem bleibt der Ton respektvoll, fachlich und lösungsorientiert. Für mich ist das Buch ein wichtiges Zeitdokument – ehrlich, reflektiert und ausgesprochen wertvoll für alle, die verstehen wollen, was seit 2015 wirklich passiert ist. Eine klare Empfehlung.
E

Elke

20.11.2025
Eine kluge und klar strukturierte Analyse unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit
Dieses Buch betrachtet vertraute gesellschaftliche Entwicklungen aus einem ungewohnten, aber sehr aufschlussreichen Blickwinkel. Besonders wertvoll ist die Art, wie komplexe Themen wie Verantwortung, Zusammenhalt, politisches Handeln und das Verhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft nachvollziehbar erklärt werden. Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern um eine nüchterne, aber offene Betrachtung der Frage, wie wir als Gesellschaft funktionieren – und warum bestimmte Mechanismen uns immer wieder an Grenzen führen. Die Argumentation ist gut nachvollziehbar, sauber aufgebaut und mit vielen Beispielen aus Politik, Alltag und öffentlichem Diskurs verbunden. Was mir gefallen hat: Der Text bleibt verständlich, ohne Simplifizierungen zu nutzen. Man merkt, dass hier jemand schreibt, der gesellschaftliche Prozesse nicht nur beobachtet, sondern einordnen möchte. Das macht das Buch zu einer anregenden Lektüre für alle, die über das „Wir“ in unserer Gesellschaft neu nachdenken wollen.